Häufiger sehe ich die typisch aufgerollte Zimtrinde als Deko — ob nun im weihnachtlichen Blumenstrauß, im Fitness-Studio im Wellnessbereich oder in Kaufhäusern zwischen tropischem Obst. Ich frage mich dann immer “muss das sein?” Offensichtlich hat Zimtrinde als Rohstoff keinen Wert mehr, so dass sie billig und massenweise überall verstreut und verdokoriert werden kann. Mich stört es zunehmend, dass Heilpflanzen nicht ausschließlich als solche Verwendung finden: Als wichtige Pflanzen, die uns helfen und unserer Gesundheit dienen. Sie gehören weder in Blumensträuße oder als Aromen in Klopapier oder Spülmittel (Kamille oder Aloe).
Es gibt unterschiedliche Zimtrinden-Arten: Die Zimtrinde aus Ceylon (Cinnammomi ceylanici cortex) oder aus China (Cinnamomum aromaticum NEES). Die Zimtrinde stammt von Zimtbäumen deren äußere Schicht abgeschält werden. Diese enthalten ätherische Öle und als Hauptkomponente Zimtaldehyd. Die ätherischen Öle reizen die Magenschleimhaut und bewirken eine Stimulation der Magensaft- und Speichelproduktion, sind also appetitanregend. Der typische Zimtgeruch wird bei uns mit Weihnachten in Verbindung gebracht.
In tropischen Ländern wird Zimt zum Beispiel auch bei Beschwerden im Magen-Darmbereich eingesetzt. Zimt wirkt bei Völlegefühl, Blähungen, krampfartigen Bauchschmerzen. In den tropischen Regionen Chinas wird es als alltägliches Gewürz in Speisen verwendet, genauso in der indischen ayurvedischen Küche. Auch im Mittelmeerraum ist Zimt alltäglicher als bei uns. So wird neben dem Minztee auch gerne Zimttee gereicht: Einem starken schwarzen Tee werden Zimtstangen hinzugefügt, die dann kurz mitgekocht werden. Das Aroma des Zimts geht in den schwarzen Tee über — sehr angenehm. Diesen Tee gibt es in türkischen oder libaneschen Restaurants beispielsweise.
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