Weg­war­te: Schö­ne Wegbegleiterin

Wegwarte - Cichorium intybus
Weg­war­te — Cicho­ri­um intybus

Die Weg­war­te (Cicho­ri­um inty­bus) macht ihrem Namen alle Ehre: Sie steht an Wegen, die von Men­schen gekreuzt wer­den. Ob nun an gro­ßen Stra­ßen, klei­nen Wegen, oder wo sich Pfa­de durch Ödland zie­hen. Es scheint, als sei die Pflan­ze dem Men­schen zuge­neigt, als wol­le sie ihm den Weg weisen. 

Die Pflan­ze beginnt dann zu blü­hen, wenn der Son­nen­stand sei­nen höchs­ten Stand über­schrit­ten hat (nach Johan­ni). Sie hat wun­der­hüb­sche blaue Blü­ten, die mor­gens für ein paar Stun­den blü­hen, dann aber schnell wie­der ver­wel­ken. Da die Pflan­ze jedoch vie­le Blü­ten ent­wi­ckelt, kann sie min­des­tens einen Monat lang bewun­dert wer­den. Mich erin­nert sie wegen ihrer ein­fa­chen, unauf­dring­li­chen Schön­heit und wegen ihrer Ver­gäng­lich­keit an die “Blaue Blu­me” des Novalis.

Die Weg­war­te ist eine Ver­wand­te der Kul­tur­for­men des Chi­co­rée und des Endi­vi­en-Sala­tes. Eben­so wie die­se Sala­te ent­hält die Zicho­rie kräf­ti­ge Bit­ter­stof­fe. Des­we­gen wird sie zur Appe­tit­an­re­gung und Anre­gung der Ver­dau­ungs­säf­te ver­wen­det. Ein Tee­re­zept fin­det sich unter:

https://www.heilpflanzen-welt.de/teerezepte/Wegwartenwurzel.htm

In der Anthro­po­so­phi­schen Medi­zin gehört die Weg­war­te zu den “gro­ßen” Heil­pflan­zen, weil sie “direkt an das Ein­grei­fen des mensch­li­chen Ichs in den Orga­nis­mus appelliert”.[1]

[1] Wele­da Alma­nach: Mensch und Natur. 1984 Arle­sheim, Schweiz

Mehr:

Weg­war­te Monographie

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