Der Wahre Bärenklau (Acanthus mollis) stammt eigentlich aus südlichen Gefilden. Dort wächst die Pflanze ausdauernd, krautartig und über einem Meter hoch. Die Pflanze mag eindeutig mediterrane Gefilde. Bei uns, wenn überhaupt, kommt nur etwas relativ Spärliches heraus. Dieses Exemplar habe ich im Klostergarten beim Altenberger Dom im Bergischen Land gesehen und fotografiert, ein Glücksfall.
Die Pflanze war im Altertum eine beliebte Heilpflanze. Laut Dioskurides wurden die Wurzel als Kataplasma bei Brandwunden und bei Verrenkungen eingesetzt.
Im “Kreuterbuch” von Matthiolus heisst es: “Diß Kraut/ wo man es haben kan/ dienet sonderlich wol zu den weich Cristirn”. Die zerstoßene oder gesottene Wurzel heilt bei Verwendung als Pflaster verrenkte Glieder und den Brand. Auch bei Podgra kann man es anwenden. Die Blätter verwendet er in einem Pflasterrezept, das Geschwülste erweichen soll.[1]
Die Acanthusblätter sind wunderschön und ausdruckstark. Sie inspirierten Bildhauer und dienten als Palmetten oder Rankwerk auf römischen Säulen, romanischen Kapitellen oder wie auf dem Foto zur Ausschmückung einer Kanzel (Nikolaikirche, Spandau, Berlin).
Mehr:
[1] Madaus, G.: Lehrbuch der Biologischen Heilmittel. Mediamed Verlag, Ravensburg 1987, Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938.