Vogel­mie­re: Lecke­res Wild­kraut — nicht nur für Vögel

 

Vogelmiere mit ihren hübschen Blüten
Vogel­mie­re mit ihren hüb­schen Blüten

Beka­men die Kana­ri­en­vö­gel mei­ner Mut­ter fri­sche Vogel­mie­re (Stel­la­ria media), ein­ge­taucht in Was­ser und dann in den Käfig gehängt, war was los. Begeis­tert knab­ber­ten die Vögel dar­an und gaben erst wie­der Ruhe, wenn der Vogel­mie­re-Bund ent­we­der gefres­sen oder auf dem Volie­ren­bo­den ver­streut war. Was vie­le nicht wis­sen: Auch Men­schen kön­nen Vogel­mie­re essen.

Das Wild­kraut wächst auf Äckern oder in Gär­ten, wenn es gelas­sen wird. Denn lei­der sehen vie­le Gärt­ner die Vogel­mie­re noch als Unkraut an. Der wil­de Anbau im Gar­ten hat den Vor­teil, dass eine Dün­ger- oder Pes­ti­zid-Kon­trol­le besteht. Auf den Äckern nicht. Hier haben die meis­ten Unkräu­ter wegen der inten­si­ven Unkraut­be­kämp­fung ohne­hin kaum noch Chan­cen (sie­he Gly­pho­sat-Fel­der). Auf abge­le­ge­nen Wegen kann gepflückt wer­den, wenn kei­ne land­wirt­schaft­li­chen Fel­der in der Nähe sind oder auch die “Dün­gung” durch Hun­de aus­ge­schlos­sen wer­den kann. Auf jeden Fall emp­fiehlt sich immer gründ­li­ches Waschen.

Das Gute an der Vogel­mie­re: Sie wächst vom März bis Okto­ber, ist also die meis­te Zeit des Jah­res ver­füg­bar. Alles kann ver­wen­det wer­den, denn das Kraut hat zar­te Blätt­chen, Sten­gel­chen und Blü­ten. Sie eig­nen sich nicht nur zur Deko­ra­ti­on, son­dern auch in Sala­ten als Wild­kraut, als Erwei­te­rung zum Spi­nat, in Kräu­ter­quark, auf Käse­bro­te oder als Bei­ga­be zu Gemüsen.

Vogel­mie­re kann ein wert­vol­les Gemü­se sein: Es ent­hält Vit­amin C, Kal­zi­um, Magne­si­um und gerin­ge Men­gen an Sapo­ninen. In Sala­ten wirkt sie kräf­ti­gend, harn­trei­bend und leicht abführend.

Rezept Vogel­mie­ren­sup­pe: 400 Gramm fri­sche Vogel­mie­re (nicht fase­rig), 150 Gramm gekoch­te Kar­tof­feln, 50 Mil­li­li­ter Oli­ven­öl, 1 Knob­lauch­ze­he, ein vier­tel Was­ser und ein vier­tel Milch, Pfef­fer und Salz nach Geschmack.

Die Zuta­ten wer­den in einen Mixer gege­ben und kurz durch­ge­mixt. Wer nur einen klei­nen Mixer hat, soll­te auf­pas­sen, dass genü­gend Platz zum mixen da ist, sonst den Mix­vor­gang in meh­re­ren Durch­gän­gen durch­füh­ren. Die Sup­pe wird auf klei­ner Flam­me ganz lang­sam erhitzt. Sie darf nicht zum Kochen kom­men. Grund: Die grü­ne Sup­pe wür­de sonst einen unap­pe­tit­li­chen brau­nen Farb­ton anneh­men. Die Vogel­mie­ren­sup­pe kann mit gerös­te­tem But­ter­toast ser­viert wer­den. Als Deko eig­nen sich noch eini­ge Vogel­mie­ren­stän­gel mit Blüten.

Mehr zu Wildkräutern:

Enzy­klo­pä­die der ess­ba­ren Wildkräuter

Ess­ba­re Wild­pflan­zen (Lese­tipp)

Wild­kräu­ter­pflan­zen für die Küche (Lesetipp/ Rezepte)

Rezept­samm­lung

2 Gedanken zu „Vogel­mie­re: Lecke­res Wild­kraut — nicht nur für Vögel“

  1. etwas spät viel­leicht. Aber ich habe noch ein Rezept für einer Vogel­mie­ren­sup­pe gefun­den und ein­ge­ar­bei­tet. Natür­lich inter­es­sie­ren mich Ihre Erfah­run­gen. Berich­te dar­über sind als Kom­men­ta­re immer willkommen.

  2. Eini­ge Rezep­te mit Vogel­mie­re wäre vor­teil­haft. Denn wenn ich die Pflan­zen ver­wen­den will, muß ich wis­sen, wie ich die­se zube­rei­ten kann. Sicher­lich kann ich die nicht kochen oder?

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