Zwar haben Trüffel keine heilsame Wirkung, trotzdem ist das “schwarze Gold” ein paar Zeilen wert. Weil die unterirdische Delikatesse zum einen so begehrt zum anderen selten ist, sind die Preise für diesen Rohstoff gesalzen. 10 Kilogramm Trüffeln haben einen Marktwert von etwa 9000 Euro, je nach Trüffelart und ohne Einrechnung saisonaler Schwankungen.
Deshalb ist das Trüffel-suchen zu einer Art Volkssport geworden. Experten sind oft über die Jagd nach den Trüffeln nicht begeistert. In einer Schweizer Zeitschrift für Naturheilkunde (siehe Link unten) wurde darüber berichtet, dass Hobby-Sammler die Fruchtkörper beschädigen beim Ausgraben. Außerdem richten sie Schäden im empfindlichen Pilzgeflecht und bei den feinen Wurzeln der Bäume an. Dabei wäre eine behutsame und schonende Suche nicht nur wichtig für die Bäume, sondern auch für den Erhalt der bestehenden Trüffel-Myzele.
Dessen ungeachtet ist die Nachfrage nach der Spezialität ungebrochen. Nicht nur in Gourmet-Restaurants kommen Trüffel vermehrt auf den Tisch. Neue Produkte wie Trüffelsalz, Trüffelbutter, Trüffelkäse oder Trüffelwürste kommen auf den Markt. Bei mir stellt sich immer die Frage nach dem Sinn dieser Produktentwicklungen. Warum können denn Trüffel nicht einfach weiterhin eine teure Delikatesse bleiben? Wir sind so verwöhnt und ständig auf der Suche nach neuen Geschmacksrichtungen. Bei einem so seltenen Rohstoff, fände ich es angemessener, auf derartige “Leckereien” zu verzichten. Der Natur zuliebe. Und Hand aufs Herz: Trüffel schmeckt mir zumindest nicht wirklich, da fällt das Verzichten leicht.
Autorin
• Marion Kaden, Berlin, 9. Mai 2012.
Quelle
• natürlich, Ausgabe 1/2012, S. 60–61.
Bildnachweis
• Marion Kaden, Berlin, 2012.
weitere Infos
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