Tabak gehört zu den Nachtschattengewächsen. Ursprünglich stammt sie vom amerikanischen Kontinent und wurde von dort aus über die Welt verbreitet. Es gibt zwei Arten: Die rosa blühende Nicotiana tabacum oder die gelbblühende Nicotiana rustica. Der Anpassungsfähigkeit der Tabakpflanzen ist ihre Verbreitung zu verdanken: Sie wächst unter unterschiedlichsten klimatischen — oder Bodenbedingungen fast überall.
Auf dem nord- wie südamerikanischen Kontinent wurde Tabak auch medizinisch genutzt. Von den indianischen Bevölkerungsgruppen beziehungsweise ihren Heilern wurde Tabak religiös-rituell verwandt. So wurde Tabak beispielsweise verwendet, um die Götter gnädig zu stimmen. Oder damit Geister oder Dämonen zu entfernen. Die Heilungsprozedur wurde durch verschiedene Techniken durchgeführt:
- durch Auflegen von frischen Tabakblättern (auch gekaut) auf Wunden
- Kranke wurden mit Tabakrauch angeblasen
- Heiler benutzten hohe Dosen von Tabak, um in tranceartigem Zustand, die Erkrankung des Betroffenen zu ergründen und Heilungswege übermittelt zu bekommen
- auch das Trinken von Tabakwasser soll quasi als Stärkungsmittel gegen Erkrankungen gedient haben
Als Kolumbus 1492 Amerika entdeckte, rauchte die mittelamerikanische und südamerikanische Bevölkerung Zigarren und Zigaretten als Genussmittel. Als solches wurde Tabak dann im 16. Jahrhundert in Europa eingeführt. Tabak wurde geraucht (ausschließlich mit einer Pfeife) oder geschnupft. In manchen europäischen Ländern wurde Tabak “getrunken” mit Hilfe einer Wasserpfeife.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das “Toback schmauchen” gerne zur Anregung geistiger Tätigkeiten verwendet. Denn das Rauchen, so die damalige Ansicht, “erwecke und fördere geistige Tätigkeiten”. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Zigarette auf. Der langwierige Prozess des Vorbereitens einer Pfeife zum Rauchen war damit beendet. Mit der gebrauchsfertigen Zigarette veränderte sich das Rauch- und auch Genussverhalten. Heutzutage dient das Zigarette rauchen kaum zur Verbesserung der Konzentration. Tabak rauchen wird meistens nur noch mit kurzlebigem Genuss verbunden. Die weltweite Verbreitung dieses Genusses und der Nikotinabhängigkeit hat volkswirtschaftliche Folgen: Durch Studien ist heute eindeutig belegt, dass Lungenkrebs durch Rauchen verursacht wird.
Quelle: Völger, Gisela (Hrsg.): Rausch und Realität. Drogen im Kulturvergleich. Schriftenreihe Ethnologica, im Auftrag der Gesellschaft für Völkerkunde. 1981. Rautenstrauch-Joest-Museum Köln. S. 208 ff.
Dies ist eine Pressemeldung vom Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft (Nr. 49), 3. November 2015
Tabakatlas Deutschland 2015: Neue Daten, neue Fakten
Jährlich sterben 121.000 Menschen in Deutschland an den Folgen des Rauchens – somit sind 13,5 Prozent aller Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen. Im Norden Deutschlands sterben mehr Menschen an den Folgen des Rauchens als im Süden. Diese regionalen Unterschiede spiegeln das unterschiedliche Rauchverhalten in den Bundesländern wider. In allen Bundesländern sterben mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen einen rauchbedingten Tod. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) legt mit dem Tabakatlas Deutschland 2015 zum zweiten Mal nach 2009 eine Zusammenfassung aktueller Daten und Fakten rund um den Tabakkonsum sowie der damit verbundenen gesundheitlichen Risiken und gesellschaftlichen Folgen vor.
Dr. Martina Pötschke-Langer, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention und des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle im DKFZ erklärt: „Der Tabakatlas zeigt, dass noch viel zu tun ist, um den hart erkämpften Rückgang des Rauchens weiter voranzutreiben und die Tabakkontrollpolitik vor den Interessen der Tabakindustrie zu schützen.“
Der Tabakatlas fasst unter anderem neueste Daten zu regionalen und geschlechtsspezifischen Unterschieden im Tabakkonsum zusammen und analysiert deren zeitliche Veränderung. Die meisten Rauchertodesfälle unter beiden Geschlechtern finden sich in Bremen und Berlin: Hier sterben 23 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen an den Folgen des Rauchens. In Baden-Württemberg und Bayern sterben die wenigsten Männer (17 und 18 Prozent) und in Sachsen und Thüringen die wenigsten Frauen (4 und 5 Prozent) an den Folgen ihres Rauchverhaltens.
Während das Rauchverhalten der 25- bis 69-Jährigen seit 2009 weitgehend stabil blieb, sanken die Raucheranteile unter jungen Erwachsenen und Minderjährigen stetig. Gleichzeitig kamen elektronische Inhalationsprodukte wie E‑Zigaretten und E‑Shishas auf den Markt und neue Konsumtrends entstanden. Diese wurden besonders von Jugendlichen angenommen: So hat rund ein Drittel der 12- bis 17-Jährigen bereits Wasserpfeife geraucht und ein Viertel hat E‑Zigaretten ausprobiert.
Die Zigarette ist und bleibt ein Giftgemisch, mit dessen Konsum eine schwerwiegende Gesundheitsgefährdung einhergeht. Die durch das Rauchen verursachten Krankheiten umfassen vorwiegend Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Bei den Männern machen Krebserkrankungen 52 Prozent und bei den Frauen 41 Prozent der tabakbedingten Todesfälle aus. In den vergangenen Jahren wurde die Liste tabakbedingter Krankheiten um solche wie Diabetes-Typ‑2, Erektionsstörungen, altersbedingte Makuladegeneration sowie Tuberkulose und weitere Krebsarten wie Leber- und Darmkrebs erweitert. Auch das im Tabak und in elektronischen Inhalationsprodukten enthaltene abhängig machende Nikotin ist im Licht aktueller Forschungsergebnisse keine harmlose Substanz. Nikotin ist giftig und steht im Verdacht, chronische Erkrankungen wie Arteriosklerose und die Entstehung und das Voranschreiten von Krebs zu fördern sowie – wenn es während der Schwangerschaft konsumiert wird – langfristig und anhaltend die Lungen- und Hirnentwicklung von Ungeborenen zu beeinträchtigen.
Rauchen schadet nicht nur der Gesundheit, sondern bedeutet auch für die Allgemeinheit eine hohe finanzielle Belastung. So kostet das Rauchen in Deutschland die Gesellschaft jährlich rund 80 Milliarden Euro. Davon sind etwa ein Drittel Kosten für das Gesundheitssystem (direkte Kosten) und zwei Drittel Kosten für die Volkswirtschaft durch Produktionsausfälle und Frühverrentung (indirekte Kosten).
Das Deutsche Krebsforschungszentrum will mit dem Tabakatlas nicht nur Öffentlichkeit und Medien den neuesten Stand der Wissenschaft näher bringen, sondern auch auf Basis der vorgestellten Informationen politische Entscheidungsträger zum Handeln veranlassen. Denn seit dem Jahr 2005 besteht das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs, das auch für Deutschland völkerrechtlich bindend ist. Dennoch hat Deutschland einige der darin enthaltenen Maßnahmen noch nicht oder nur unzureichend umgesetzt. Dazu gehören insbesondere regelmäßige deutliche Tabaksteuererhöhungen sowie ein umfassendes Werbeverbot.
Versäumnisse in der deutschen Tabakkontrollpolitik werden auch im Vergleich mit anderen europäischen Staaten sichtbar: Seit Deutschland im Jahr 2007 das Bundes- und kurz darauf die Landesnichtraucherschutzgesetze eingeführt hat, wurden keine wesentlichen Tabakkontrollmaßnahmen mehr verabschiedet. So wurde neben der deutlichen und regelmäßigen Erhöhung der Tabaksteuer versäumt, ein umfassendes Tabakwerbeverbot zu erlassen (europaweit erlauben nur Deutschland und Bulgarien Tabakwerbung auf Postern und Litfaßsäulen). Zudem besteht in der Gastronomie im Nichtraucherschutz ein Flickenteppich mit vielen Ausnahmen. Aus diesem Grund belegte Deutschland im Jahr 2013 im Ranking der europäischen Tabakkontrollpolitik den vorletzten Platz.
weitere Hinweise: „Tabakatlas Deutschland 2015” http://www.tabakkontrolle.de
ein interessanter Beitrag zum Zusatzstoff Lakritz gibt es hier:
http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00041/00618/13196/13208/index.html?lang=de
mein eigener Beitrag dazu:
https://www.heilpflanze.org/lakritze-nicht-nur-zum-naschen-geeignet/
Zusatzstoffe machen Zigaretten attraktiver. Sie überdecken einige unerwünschte Wirkungen, wie zum Beispiel:
den bitteren und scharfen Geruch des inhalierten Rauchs überdecken,
den inhalierten Rauch abmildern und damit die atemwegreizende Wirkung lindern,
Färbung der Asche in eine weisse Farbe
oder das Aussehen der Zigarette verbessern.
Die Schweizerische BAG kommt zum Schluss:
Durch Zusatzstoffe werden Zigaretten attraktiver gemacht, der Zigarettenkonsum erhöht und damit die Wahrscheinlichkeit, abhängig zu werden.
Quelle und Weiteres:
http://www.bag.admin.ch/themen/drogen/00041/00618/13196/index.html?lang=de
lass sie doch rauchen, sind doch ihre Lungen ;( mir ist das Rauchen gründlich vergangen, seitdem ich beim Sterben von meinem Opa dabei war. Zuletzt musste er beatmet werden mit Sauerstoff, weils alleine nicht mehr ging. Dieses Ringen um Luft war entsetzlich, irgendwie ist er erstickt, das war schwer zu ertragen. Das vor Augen, war das Aufhören nicht schlimm.
zur Demokratie gehört, anderen ihre Entscheidung selbst zu überlassen! Mir geht diese ganze Gängelung ziemlich auf die Nerven. Das Rauchen ist ja schon überall verboten. Also was wollt ihr eigentlich noch mehr? Das hat doch mit Demokratie nichts mehr zu tun. Ich rauche, weil es mir schmeckt und weil es wunderbar entspannend ist nach dem Essen zum Kaffee. Darauf würde ich nicht verzichten wollen. Da ich meine Marke seit Jahren habe, wäre mir eine Einheitspackung auch egal.
die Leute werden doch extra süchtig gemacht mit den Zigaretten. Kein Wunder, dass immer noch so viele rauchen! Das beste ist, damit gar nicht erst anzufangen. Ich finde rauchen echt ekelig, womit ich in unserer Klasse ziemlich alleine dastehe. Die meisten haben nach dem probieren richtig angefangen. Irgendwie gehört rauchen dazu. Und wer nicht raucht gehört nicht dazu. Das kann zu einem Problem werden und dann ist es einfacher auch zu rauchen, weil es schöner ist dazuzugehören. Beim rauchen wird geredet, Zigarttten geschnorrt. Ziemlich viel findet rund um das rauchen statt, fällt mir gerade auf. Ich finde auch, Lehrer sollten sich nicht dazustellen zum rauchen.
der Hinweis auf die wirtschaftlichen Folgen müsste stärker sein. Denn es werden Milliarden weltweit dafür ausgegeben, den Lungenkrebs zu bekämpfen. Will sagen, die Kosten der Schädigung durch das Rauchen sind gigantisch und schädigen die Volkswirtschaften! Meistens erfolglos, Leute mit Lungenkrebs ersticken elendiglich. Leider hat die Tabakindustrie immer noch viel Macht. Gerade vor ein paar Tagen hat die australische Regierung den Vorstoss gewagt, dass Zigarettenschachteln nur noch in einheitlicher Farbe verkauft werden dürfen. Die Zigarettenkonzerne sind sauer, weil sie Milliarden ausgegeben haben, um Marken aufzubauen mit denen sie dann Werbung treiben. Das wird noch spannend wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Leider haben wir in Deutschland keine funktionierende Anti-Zigaretten-Lobby. In England sieht es da schon anders aus.