Sternanisfrüchte (Anisi stellati fructus) haben einen brennend, würzigen Geschmack, das Aroma erinnert an Anis. Sternanisfrüchte sind — acht an der Zahl — in kleinen Taschen untergebracht. Jeweils achttaschig mit einem Samen bestückt, sind die Sternanisfrüchte sehr attraktiv. Bei uns werden damit Lebkuchen und Pfefferkuchen gewürzt. In der asiatischen Küche und Heilkunst spielt Sternanis eine bedeutsame Rolle: Kein Wunder der immergrüne Sternanisbaum wächst überall in den Tropen Asiens. Seine Früchte werden in Gewürzmischungen wie Curry, bei den Chinesen der Fünf-Gewürz-Mischung oder als Standardgewürz für chinesische Fleischspeisen verwendet. Die Sternanisfrüchte haben verschiedene medizinische Einsatzmöglichkeiten.
Wirkstoffe des Sternanis:
- schleimauslösende, auswurffördernde Eigenschaften und wird deshalb bei Katarrhen der Atemwege verwendet. Es ist ebenso Teil von Hustenmitteln (galenische Zubereitungen)
- antibakterielle Eigenschaften
- antiblähende Eigenschaften
- fördernde Eigenschaften auf die Bildung von Speichel
- fördernde Eigenschaften auf die Bildung von Magensaftherstellung [1]
Inhaltstoffe: Es werden also vor allem die verdauungsfördernden, antiblähenden Wirkungen für Speisen geschätzt. Die Wirkungen auf die Bronchien vor allem in Europa haben keine medizinische Relevanz. Hier kommt Sternanis eher in Fertigpräparaten wie Hustenmitteln vor. Sternanispulver zur Teezubereitung ist wenig gebräuchlich. Doch in der Monographie heißt es in den Dosierungsangaben allgemein
Soweit nicht anders verordnet (vom Arzt): Mittlere Tagesdosis, Zubereitung entsprechend. Unmittelbar vor der Anwendung zerkleinerte Droge, sowie andere galenische Zubereitungen, zum Einnehmen.[2]
Für Laien und Selbstmedikation: Was ist nun mit dieser wissenschaftlichen Angabe gemeint? Drei Gramm der ganzen Sternanisfrucht mit Samen wird in einem Mörser fein zerstoßen. Diese werden mit 150 Milliliter heißem Wasser überbrüht und abgedeckt stehen gelassen. Da die Schale länger braucht, ihre Wirstoffe abzugeben. Wird alles mindestens 12–15 Minuten ziehen gelassen, danach abgeseiht und getrunken. Der Tee wird 2–4 mal täglich frisch zubereitet, um die obig genannten Beschwerden zu lösen. Diese Angaben sind für Erwachene!
Quellen:
[1] Schilcher H., Kammerer S., Wegener T.: Leitfaden Phytotherapie. Urban & Fischer, München, Jena, 2007 (3. Aufl.).
[2] Hager Rom. Drogen. Universität Würzburg. Springer 2006.
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