Smoothies sind in aller Munde. Smoothies sind modern. Das cremig, fruchtig-sämige Getränk gemixt aus Früchten, Fruchtfleisch oder aus Gemüsen ist der Hit. Ganze Heerscharen von Hobby- oder Berufsköchen haben sich darauf gestürzt, Smoothies zu kreiren. Manchmal sind die Säfte als sogenannte Booster noch mit Proteinen, Mineralstoffen oder Vitaminen angereichert, so in der Fitness-Szene, falls die natürlichen Vitamine oder Mineralstoffe nicht reichen sollten… Na, ja. Wie schon erwähnt, es handelt sich um einen Trend. Er kommt aus den USA und wurde willig aufgegriffen, damit mal wieder was Neues auf dem Markt ist.
Doch: Brauchen wir Smoothies wirklich? Ehrlich gesagt, diese grünen Smoothies, die aus Brokkoli, Salatblättern und sonstigem Gemüse bestehen, sind doch nicht lecker oder? Also mir schmeckt dieses grüne Zeugs nicht. Ich frage mich dann auch häufiger mal “wozu hat uns der liebe Gott eigentlich Zähne gegeben?” Doch deshalb, weil wir unsere Nahrung zerkleinern sollen und ordentlich kauen. Weil wir dadurch den Geschmack erst richtig “erkauen”. Nicht zuletzt hat das Kauen einen Zweck, nämlich erste Verdauungsprozesse in Gang zu setzen. Durch das Kauen wird die Nahrung zerkleinert und durch den Zusatz von Speichel verflüssigt — ein wichtiger erster Verdauungsschritt bevor dieser Vorgang im Magen und dann Darm fortgeführt wird. Und: Wenn wir unser Essen richtig kauen — manche Yogis sprechen davon, jeden Bissen 42 mal zu kauen, was kein Mensch wirklich macht — dann bekommen wir erst den richtigen Geschmack unserer Nahrungsmittel mit und können entscheiden, ob wir das mögen.
Für mich geht nichts über einen frischen, süßlichen Apfel, der nicht nur sättigt, sondern bei richtigem Hunger ein wahres Essvergnügen ist, weil er fruchtig, saftig auch noch den Durst löschen kann. Oder frische Möhren. Knackig und durch verstärktes Kauen entfalten sie erst richtig ihren eigenen süßlichen Geschmack. Ruccolasalat oder frische, junge Löwenzahnblätter bringen bitteren, verdauungsfördernden Geschmack. Weil Bitter eine Geschmacksrichtung ist, die Kinder gar nicht und immer weniger Erwachsene mögen, wird Gemüsen wie z.B. Chiccoree die bittere Note gentechnologisch entfernt. Sehr zum Leidwesen von Ernährungswissenschaftlern, die nicht müde werden darauf hinzuweisen, dass gerade bittere Nahrungsmittel ausgesprochen wichtig für die Verdauung sind. Sie regen z.B. den Gallenfluss an oder die Arbeit der Leber an.
Wir erfahren also über das Zerkleinern von Nahrungsmitteln eine Menge. Nicht nur ihre Konsistenz, sondern auch ihre Geschmack- und Nahrhaftigkeit. Wichtig ist für Kinder und Jugendliche, dass sie frische, unverarbeitete Gemüse und Obstsorten kennen und selbst verarbeiten lernen. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Esskultur, die auch zur Gesundheit und Vorsorge von Krankheiten beiträgt. Typisch ist also, dass nun ausgerechnet aus den USA, dem Land, dass noch mehr Übergewichtige hat als Deutschland, der Smoothie-Trend kommt. Fertiggerichte, süße Softdrinks, die fett machen, passen dazu genauso wie das Schlürfen von gesundem, “verflüssigtem Obst und Gemüse”. Dabei sind wir keine Babys, die sich trinkender Weise ernähren müssen.
Doch zurück zu den Smoothies. Ich habe einige ausprobiert. Der einzige, der mir zusagt, ist ein Orangen-Apfel-Möhren-Rote-Beete-Saft. Oft bin ich allerdings zu faul, den Entsafter rauszuholen. Auch wenn mir dieser Smoothie schmeckt, so nervt mich dann meistens das anschließende, aufwändige Saubermachen des Entsafters.
Hier das Rezept: 2 Apfelsinen auspressen. In den Entsafter kommt ein großer Apfel, zwei Möhren und je nach Größe der roten Beete, entweder eine oder eine halbe Knolle. Apfelsinensaft und der Saft aus dem Mixer wird zusammen in ein Glas gegeben, wobei sich wunderschöne Farbabstufungen ergeben. Der rote Beetesaft kommt zum Schluss, da er einen echten Farbaktzent setzt. Mit dem rote Beetesaft bin ich vorsichtig. Lieber weniger nehmen, denn rote Beete hat einen durchdringenden, erdigen Geschmack, der leicht die Fruchtigkeit der anderen Obst- und Fruchtsorten übertönen kann.
Mehr:
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ich war totaler fan von smoothies. habe viel ausprobiert mit vielen Früchten, pur oder gemixt auch mit joghurt. Irgendwann haben mich die steigenden Kilos auf der Waage nachdenklich gemacht. Ich treibe viel Sport, hatte meine Ernährung nicht umgestellt, doch dann ging mir auf dass die Fruchtzucker enorm kalorienhaltig sind. Also habe ich smoothies wieder abgesetzt und e s s e jetzt wieder. Nun gibts smoothies nur noch zu besonderen Anlässen und dann geniesse ich aber jeden Schluck. Ich nehme eher Obst. Rote Beete geht gar nicht 🙁