Schlehenbüsche oder Schlehdorn (Prunus spinosus) sind wahre Frühlingsboten. Wenn das Grün noch spärlich ist, entfaltet der Schlehdorn mit seinen Schlehenblüten eine wunderschöne Blütenpracht. Die weiß blühenden Büsche sind in der ansonsten noch kargen Landschaft weit hin sichtbar. Schlehdorn wächst an Wegrändern, sonnigen Hängen, Gebüschen oder Hecken. Die Schlehenblüten sind ein traditionelles Blutreinigungsmittel.
Wie im Namen schon enthalten sind die Äste des Schlehdorn mit Dornen bewehrt. Schlehdorn wurde früher rund um die Gehöfte zum Schutz angepflanzt. Die üppige Blütenpracht ist wichtig für die ersten Insekten, um erste Nahrung zu finden. Wegen der Üppigkeit ist es kein Problem auch für den eigenen Blutreinigungstee etwas zu sammeln. Bitte immer nur so viel sammeln wie nötig. Und auch nur die Blüten abknipsen. Schnell ist eine halbe Hand voll gesammelt. Da die Blüten rasch zerfallen, sollte der Tee gleich nach dem Nachhause kommen angesetzt werden.
Teerezept: Die halbe Hand voll gesammelter Schlehendornblüten wird in eine Tasse gegeben und mit heißem Wasser überbrüht. Abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen. Der Tee wird warm getrunken.
Schlehenblüten wurden, wie die Monographie belegt, in breiter Weise angewendet: Sie wurden bei Erkältungskrankheiten eingesetzt, bei Beschwerden der Atemwege, als leichtes Abführmittel, bei Blähungen, Darmerkrankungen, Nieren- und Blasenleiden. Auch äußerlich gegen Hauterkrankungen fanden Schlehenblüten Anwendung.
Schlehenblüten eignen sich auch zum essen. Der Geruch der Blüten erinnert an bittere Mandeln [1], ihr Geschmack ist herb und etwas bitter. Sie können zum Beispiel zu einem Salat gegessen werden. Wie bei allen Wildpflanzen sollte die eigene Ernte maßvoll sein. Wie schon erwähnt benötigen viele Insekten diese Speise, um in der Kälte des Aprils zu überleben.
[1] Bäumler, Siegfried: Heilpflanzen. Praxis heute. Porträts, Rezepturen, Anwendung. Elsevier GmbH, München, 2007.
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Schlehdornfrüchte Monographie
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