Diese gebündelten Chilischoten (Capsicum frutescens) können eine höllische Schärfe in sich haben. Am Geschmack — wenn denn von einem Geschmack gesprochen werden kann — scheiden sich die Geister. Die einen mögen es heiss. Andere gewinnen dem beissenden Geschmack nichts ab, weil eher das Gefühl entsteht, die Schleimhäute werden weggeätzt. Das Brennen wird nur durch Milchprodukte abgemildert — also Joghurt, Milch oder Speiseeis. Vermutlich bindet Kasein die Schärfe. Alkohol oder Wasser hingegen, verstärken das Brennen. Die Schärfe wird auch medizinisch genutzt: Zur Bekämpfung von Schmerz.
Der beissende, schleimhautreizende Effekt des Capsaicins wird als pflanzlicher Wirkstoff Salben und Tinkturen zugesetzt. Hauptanwendungsgebiete sind schmerzhaft Muskelverspannungen oder Hexenschuss. Wird die Capsaicin-Salbe GANZ DÜNN auf die Haut getragen, reizt der Wirkstoff schon nach ein paar Minuten die Haut. Rötungen und Schwellungen entstehen, die Blutgefäße in den betroffenen Regionen erweitern sich, Blut strömt ein, wohltuende Wärme entsteht. Wissenschaftler nehmen an, dass das Capsaicin auch auf die Nerven Einfluss nimmt. Indem in den eingesalbten Gebieten die Nerven keine Signalstoffe mehr aussenden, wird der Schmerz unterbrochen. Die Salbenwirkung hält für einige Stunden an. Vorsicht bei der Anwendung: Viel hilft in diesem Falle nicht viel, sondern kann zu sehr unangenehmen Hautreizungen führen, die ebenfalls mit dem Gefühl des Verbrennens einhergehen. Deshalb die Salbe tatsächlich zunächst sehr dünn auftragen. Lieber später wiederholen. Die Salben und Tinkuren haben sich ebenso bei Nervenschmerzen von Diabetikern oder zur Behandlung von Gelenkrheumatismus bewährt.
Die obigen Chilischoten können im Bund im November und Dezember auf Wochenmärkten oder in Lebensmittelläden gekauft werden. Sie werden im Bund getrocknet (kopfüber an einem warmen Ort aufhängen und durchtrocknen lassen bis sie sich knisternd zerreiben lassen). Sie haben dann mindestens eine einjährige Haltbarkeit und können bei Bedarf abgepflückt und als Gewürz verwendet werden. Beim Würzen ist ebenso aufzupassen: Ist erstmal zu viel Gewürz im Topf, lässt sich dies nicht durch “Verlängerung” mit Sahne oder Wasser beheben. Die Schärfe bleibt. Deshalb also zunächst eine Viertel Schote oder eine halbe probieren. Bei der Würzung wird nur die getrocknete Frucht verwendet, die weissen Samen werden entfernt.
Und: Menschen mit Magen-Darmbeschwerden oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen müssen Chilischoten meiden. Chili reizt den Darm und kann einen Toilettengang zur Qual machen. Denn ein Alkaloid (kristalliner, stickstoffhaltiger Naturstoff) des Chilis kann die rektale Schmerzempfindung des Enddarmes um ein Vielfaches erhöhen.
kamille ist ein Superkraut. Es heilt praktisch alles. ich trinke Kamille bei den leisesten Magenbeschwerden, bei Blähungen. Wenn ich beim Zahnarzt war und mir das Zahnfleisch vom Maltrieren weh tut. Ich habs immer im Schrank und es wird nie älter als ein Jahr!