Dieses Schild in der Gerbergasse in Basel bezeugt noch heute die Mächtigkeit der damaligen Zünfte. Basel war ein wichtiger Handelsplatz am Rhein, von dem aus Waren gen Nord- und Ostsee verschifft wurden. Die Safran-Zunft der Stadt gehörte zu den vier Herrenzünften — eine Zunft der Handelsherren. Im Mittelalter war die Angehörigkeit zu dieser Zunft für Gewürzhändler und Krämer Pflicht. Die Mitgliedschaft war die Voraussetzung für eine selbstständige Berufsausübung.
Eine der wichtigen Aufgaben der Safran-Zunft war, über die Reinheit des Safran zu wachen. Schließlich konnte der Safran leicht mit dem ebenfalls gelben Kurkuma verschnitten werden. Damals wurde ein Verfahren mit Natron benutzt, um die Reinheit zu gewährleisten: Zu einer Natronlösung wurde das zu prüfende Safranpulver gegeben. Blieb es gelb, war es rein. Verfärbte es sich rötlich, wurde trübe, hatte es Kurkuma-Anteile [1]. Die Zünfte waren mächtig und waren sowohl im Stadtrat wie auch im Großen Rat vertreten bis ins 20. Jahrhundert hinein. Erst die neue Schweizer Verfassung änderte diese Machtverhältisse aus dem 14. Jahrhundert.
“Backe, backe Kuchen.…..Safran macht den Kuchen gel (gelb)” heisst es im bekannten Kinderlied. Safran gehörte im Mittelalter zu einem absoluten Luxusartikel. Nur Wohlhabende konnten sich dieses exklusive Gewürz leisten. Auch heute noch ist Safran teuer, weil es in Handarbeit aus den getrockneten Blütennarben des Crocus sativus entsteht.
Quelle: http://www.safran-zunft.ch/files/diverses/2008_geschichte_des_safrans.pdf
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