Die Rote Beete oder rote Rübe (Beta vulgaris subsp.) ist zwar keine Heilpflanze im Sinne dieses Blocks, doch ist das Wintergemüse wegen seiner Inhaltsstoffe super gesund. Die frische rote Beete ist reich an Mineralien und Vitaminen: Sie enthält beispielsweise auf 100 Gramm Kalium (260 Milligramm =mg) , Kalzium (25 mg), Phosphor (25 mg), Mangnesium (25 mg), Eisen (0,7 mg) und die Vitamine A (2 Microgramm) und C (8 mg). Das Gemüse färbt wegen seines intensiven roten Farbstoffs Betanin (Grundlage des industriellen Farbstoffs E 162) Rohkostsalate oder Gerichte rot bis pink. Bei bekannten Gerichten wie Labskaus, Borretsch, roten Heringssalat ist rote Beete unverzichtbar.
In der traditionellen Erfahrungsheilungsheilkunde gilt Rote Beete als blutbildend, weshalb ein regelmässiger Verzehr vom diesem Wintergemüse empfohlen wurde. Eine Forschergruppe beschrieb 2009 eine blutdrucksenkende Wirkung von Rote-Beete-Saft. Die Wissenschafter hatten festgestellt, dass bei gesunden Versuchspersonen nach der Einnahme von 500 Millilitern Rote-Beete-Saft, der systolische Druck (der Druck, der am höchsten ist, wenn das Herz zusammengepresst ist und das Blut durch die Adern gepresst wird) von 132 auf 124 mm Hg. absank. Dieser Effekt wurde dem hohen Nitratgehalt des Gemüses zugeordnet [1]. Doch die Forschungen zu diesem besonderen Gemüse sind noch längst nicht abgeschlossen. Vor den olympischen Spielen 2009 in Berlin machten die Ergebnisse einer kleinen Studie die Runde. Das Trinken von einem halben Liter Rote-Beete-Saft steigere die Leistung bei Ausdauersportarten, hiess es. Doch das Ärzteblatt, dass diese Meldung aufnahm, warnte: Das Gemüse habe auch hohe Oxalwerte, die Ausgangspunkt von Nierensteinen werden könnten. Auch vor einer längerfristigen Einnahme des Saftes wurde gewarnt: Die hohe Nitritkonzentration könne an der Bildung von krebsbildenden Nitrosaminen beteiligt sein (Bericht, leider nicht mehr auf der Website), so der Autor.
Doch an dieser Stelle kann an Paracelsus erinnert werden, der schon im 16. Jahrhundert die Weisheit prägte: “Die Dosis macht das Gift”. Im Übrigen wird wohl niemand über einen längeren Zeitraum täglich Rote-Beete-Saft trinken mögen. Denn der Saft hat einen äußerst intensiven Geschmack — er ist roh und massenweise — fast widerlich. Deshalb wird das Gemüse auch nur in Maßen verwendet. Zum Beispiel roh fein geraspelt (höchstens ein viertel von einer kleinen Knolle) über den Salat, ein paar gekochte Scheiben zur Färbung des Labskaus oder eine kleine viertel Knolle roh als Saft. Ein Rote-Beete-Salat ausschließlich aus dem Gemüse ist nur etwas für ausgesprochene Liebhaber, die das Gemüse dann auch nur einmal in der Woche oder Monat zubereiten werden.
[1] Hypertension 2008; 51: 784–790
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