Die Wintersonnenwende ist vorbei, die Tage werden länger, die Menschen atmen auf. Das Neue Jahr mit all seinen Verheißungen steht bevor. Dazwischen liegen die Rauhnächte, die je nach Region schon ab dem 1. Dezember beginnen oder eben zwischen den Jahren. Die Rauhnächte waren oder sind gekennzeichnet voller Unruhe, es sind Nächte “außerhalb der Zeit” [1], in denen sich die Menschen schützen mussten. Schützen vor Dämonen und allerlei Böses wollende Geisterwesen.
Für 12 (oder mehr) Nächte öffneten sich die Welten, die jenseits der göttlichen Ordnung befanden. Odin, der alte Germanengott, führt einen Geisterzug an, der aus allerlei Wesen besteht, die lärmend und tosend um die Häuser streichen. Eine Zeit, in der Räucherungen mit Heilpflanzen zum Schutze der Familie, des Hauses, des Hofes vollzogen werden oder wurden. Räucherungen mit Heilpflanzen, um Altes, Krankes aus den Häusern, Zimmern, Ställen auszuräuchern, um dann Neuem — ebenfalls mit Räucherwerk — Raum zu geben.
Das Gleiche gilt für Geistig/ Seelisches: Altes kann losgelassen, Neues in Form von Wünschen formuliert werden. Die Handlungen werden jeweils durch Räucherungen begleitet. Sie können auch mit Gebeten und Besinnung begleitet werden.
Es gibt eine ganze Reihe an wichtigen Heilkräutern, die helfen können. Heilpflanzen werden sonst gerne in Teeform, Tinkturen, Essenzen oder als wichtige Substanzen in der Aromatherapie verwendet. Von der Aromatherapie ist bekannt, dass die ätherischen Öle der Heilpflanzen über das Riechzentrum direkt in das limbische System gelangen. Dieser Teil des Gehirns ist für die Gefühle zuständig. Auch Räucherungen wirken auf diese Weise.
Empfehlenswert ist, nicht irgendwelche Heilpflanzen zu benutzen, sondern sich mit dem Thema zu beschäftigen, um die richtigen Heilpflanzen auszusuchen und entsprechend ihrer Wirkungen bewußt einzusetzen.
Getrockneter Salbei: Hilft, sich zu konzentrieren, schützt vor Krankheiten, desinfiziert. Es gilt als starkes Bannmittel gegen Dämonen und Geister, weshalb die starke Heilpflanze auch als Schutzpflanze ums Haus gepflanzt wird [1].
Beifuß: Das Kraut der Magier und Schamane (siehe Artikel unten) ist noch heute ein starkes Heilkraut, dass weltweit von Heilern und Schamanen eingesetzt wird. Beifuß eröffnet den Eintritt zur Ahnenwelt oder ist in dieser Welt ein starkes Mittel “Wer Beifuß im Hause hat, dem kann der Teufel nichts anhaben”. Und: Beifuß gibt Energie und Lebenskraft, öffnet die Seele für feinstoffliche Schwingungen [1].
Mehr:
Quellen: [1] Ein kleines Büchlein, welches Überblick gibt und einige Tipps zum Räuchern enthält:
Merz Gerhard: Rauhnächte. Das Mysterium der Schicksalstage. Mankau Verlag, 2017. (siehe unten)
Beifuss: Kraut der Magier und Schamane
Danke für die ausführlichen Erklärung für mich Sehr hilfreich