Viele schwören auf Olivenöl. Zu Recht, denn Olivenöl ist nicht nur hervorragend zum Anrichten von Speisen, sondern wirkt äußerlich wie innerlich angewendet heilsam. Wichtig ist natürlich, auf die Qualität der verwendeten Öle zu achten.
In der EU befinden sich die meisten Olivenöl-produzierenden Länder weltweit: Spanien, Italien und Griechenland (in der Reihenfolge) sind die größten Produzenten, gefolgt von der Türkei, Syrien, Tunesien und Marokko. Die Sorten und Typen der Olivenöle unterscheiden sich nach Herstellerländern, den geografischen Gegebenheiten, Erden auf denen die Bäume wachsen. Die Olivenöle entwickeln entsprechend unterschiedliche Gerüche, Farben und Anteile an freien Fettsäuren. Die Auswahl ist riesig, die Konsumenten haben also die Qual der Wahl. Olivenöl-Liebhaber benutzen verschiedene Olivenöle für ihre Küche: Feine, fast geschmacksneutrale Olivenöle oder eher kräftige, fast bittere werden entsprechend der Essens-Zubereitungen ausgewählt. Manchmal kann es lange dauern, ein Olivenöl zu finden, dass den eigenen Vorlieben oder Geschmack zusagt. Wenn so eines gefunden ist, lohnt es sich bei dieser Marke zu bleiben.
Eine weitere Beeinflussung auf die Ölgewinnung haben Erntemethoden und Öl-Gewinnungsverfahren. Im Handel befinden sich meistens “native” Olivenöle. Der Begriff beinhaltet, dass die Olivenöle ausschließlich durch mechanische oder sonstige physikalische Bedingungen hergestellt werden dürfen. Auch die Temperaturbedingungen bei der Pressung sind ausschlaggebend (bis maximal 40 Grad), um eine bestimmte Klassifizierung zu erlangen. Unterschieden wird zwischen:
Natives Olivenöl extra (Gehalt freier Fettsäuren: 0,8 Gramm/100 Gramm Öl, Organoleptische Bewertung 6,5)*
Natives Olivenöl (Gehalt freier Fettsäuren: 2 Gramm/100 Gramm Öl, Organoleptische Bewertung 5,5)
Gewöhnliches natives Olivenöl (Gehalt freier Fettsäuren: 3,3 Gramm/ 100 Gramm Öl, Organnoleptische Bewertung 3,5)
* Organoleptische Bewertung=hilfsmittelfreie Bewertung des Öls auf Eigenschaften wie Geruch, Geschmack, Aussehen, Farbe.
Pharmazeutisch sind Olivenöle oft Grundlage zur Herstellung von salbenartigen Mischungen, Salben, Pflastern, öligen Lösungen oder Suspensionen. Olivenöl- oder olivenölhaltige Präparate werden zur äußerlichen Wundpflege verwendet, zur Behandlung von Schuppenflechte, als Massageöl bei rheumatischen Erkrankungen.
Innerliche Anwendungen: Bei Entzündungen von Gallengängen, Gallensteinen, Gelbsucht, Blähungen und Blähbauch, Störungen der Darmflora, reflektorische Herzbeschwerden durch Gasansammlungen in Magen oder Darm, zur Behandlung von Magen-Darmgeschwüren oder Nierenleiden.
Natürlich fehlt die Erwähnung von Olivenölen in keinem Koch- oder Ernährungsbuch. Die hohen Anteile der ungesättigten Fette sind förderlich für die Herzgesundheit- beziehungsweise für die Blutgefäße. Auch diätetisch wird Olivenöl z.B. zur Herabsenkung des Gesamtcholesterols im Blut eingesetzt.
Quellen: Krist, Sabine: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle, Springer, Heidelberg, 2013. (Link Buchbesprechung) Hager Rom 2006, Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2006.
Mehr:
Gladiatoren-Kochbuch: Lesetipp
Olivenöl: Zur Pflege von Haut und Haar
ich bin in der Pflege tätig. Wir nutzen gutes Olivenöl pur zur Hautpflege, zur Verbesserung in der Wundpflege. Dabei sind die teuren Olivenölhaltigen Präparate gar nicht nötig. Natives Olivenöl tut es auch, denn es braucht wenig und ist sehr ergiebig.