Die fahle Meerrettichwurzel (Armoracia rusticana) wird im Herbst bis in den Winter hinein geerntet. Meerrettich ist ein echtes, heimisches, wertvolles Küchenkraut. Es wirkt antibakteriell, kann Husten und Halsschmerzen bekämpfen und hilft unterstützend bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen. Meerrettich ist verdauungsfördernd und wird bei vielen traditionellen Gerichten als “Magen-Darm-Feger” eingesetzt, wie beim Karpfen blau beispielsweise. Eine Meerrettich-Auflage eignet es sich auch bei Muskelschmerzen oder Weichteilrheumatismus.
Anleitung: Dazu werden 2 Esslöffel frische Meerrettichwurzel geraspelt. So werden die Wirkstoffe freigesetzt. Die zwei Esslöffel Meerrettich-Geraspeltes werden 1 cm dick gleichmäßig auf ein Gazetuch verteilt, dann werden die Ränder hochgeklappt, so dass ein Päckchen entsteht. Dieses wird direkt auf die schmerzenden Muskeln oder Hautflächen gelegt. Daüber kommt ein Handtuch. Das Päckchen verbleibt drei bis höchstens (!) Minuten auf den Hautflächen. Denn das Senföl wirkt sich stark reizend auf die Haut aus. Nach dem Abnehmen wird die gerötete Stelle mit einem sanften Öl eingerieben (Mandel‑, Oliven‑, Arganöl) — möglichst aus biologischem Anbau und ohne Zusatzstoffe. Diese Behandlung darf nicht bei offenen Wunden, akuten Hautentzündungen oder rissiger, spöder Haut erfolgen.
Frischhalten: Die Meerrettichwurzeln trocknen schnell aus, werden dadurch zäh und gummiartig. Das kann verhindert werden, wenn sie in ein feuchtes (nicht nass) Baumwolltuch (ähnlich dem Spargel) eingeschlagen im Kühlschrank gelagert werden.
Mehr:
Meerrettich gerieben, lecker und verdauungsfördernd
Rezept: Meerrettich-Quark-Sahne