Von der Mariendistel — das Foto zeigt eine im Herbst getrocknete Blüte — sind die Blätter und Früchte medizinisch wertvoll. Sie sind ein gutes Lebermittel. Die Leber ist das zweitgrößte Organ des Menschen (nach der Haut) und für den Stoffwechsel zuständig. Bei dem modernen Lebenswandel mit regelmässigem Nikotin- und Alkoholkonsum muss die Leber manchmal viel arbeiten, um die schädlichen Stoffwechselprodukte aus dem Körper auszuscheiden. Sie kann durch Blätter der Mariendistel unterstützt werden.
Die schönen, weiss geäderten Blätter der Mariendistel werden während der Blütezeit der Pflanze geerntet, getrocknet zu einem Arzneimitteltee verarbeitet. Ihr Geschmack ist bitter. Viele bittere Geschmacksstoffen — siehe Wermut — regen die Leber und Gallentätigkeiten an und fördern damit auch Ausscheidung und Verdauung. In der Volksheilkunde kam Mariendisteltee zur allgemeinen Gesunderhaltung zum Einsatz, wurde aber auch bei Störungen der Galle (Gallenkoliken), Milzleiden oder Seitenstechen getrunken.
Tee: Ein halber Löffel fein geschnittene Mariendistelblätter werden in einem Becher mit siedendem Wasser übergossen, zehn Minuten abgedeckt stehen gelassen und dann durch ein Sieb abgeseiht.
Die getrockenten Mariendistelblätter werden unter anderem in Kombination mit Melissenblättern, Kümmelfrüchten, Angelikawurzeln auch in erfolgreichen Präparaten verarbeitet, um funktionale Störungen des Magen-Darm-Traktes zu verbessern.
Hallo Anna,
die Mariendistel ist ein- bis zweijährig. Aus der grundständigen Blattrosette kann die Pflanze nächstes Jahr also noch heranwachsen. Es kommt nicht selten vor, dass spät (selbst) ausgesäte Mariendistel-Samen erst im nächsten Jahr zur Blüte kommen. Wenn es um die Heilpflanzen-Verwendung geht: Natürlich kann auch das Kraut/die Blätter verwendet werden (siehe z. B. hier https://buecher.heilpflanzen-welt.de/Madaus-Lehrbuch/08300836‑b.htm).
Liebe Grüße,
Rainer H. Bubenzer
(www.heilpflanzen-welt.de)
Hallo Frau Kaden. Ich habe ca. 15 junge Mariendisteln die sich selbst ausgesaet haben. Sie sitzen im Erdbeerbeet und meines Wissens lassen sich Rosetten (so wie Borretsch und Muskatellersalbei) nur ungern verpflanzen. Da es dieses Jahr noch nicht zur Blüte kam, würde ich gerne die Blaetter verwenden. Es ist wohl unüblich aber doch nicht ausgeschlossen. Was halten Sie davon? Über einen Tip Ihrerseits würde ich mich sehr freuen. Gruss Anna
diese Vorstellung beruht auf einem humoralpathologischen Ansatz, nämlich dass die monatliche Blutung einer Frau auch durchaus reinigende Wirkung hat, ähnlich einem Aderlass. Durch diese Reinigung kann sie vorbeugend geschützt sein und die Leber als zentrales Organ des Stoffwechsels hat dann mehr zu tun wenn die Menstruation bei Frauen im Wechsel wegfällt. Für naturheilkundlich arbeitende Ärzte oder Heilpraktiker (die älteren sind damit durchaus noch sozialisiert) ist das eine nachvollziehbare These.
Die Mariendistel hat mit ihren Wirkstoffen unter anderem dem Silymarin, Fähigkeiten die Regenerationsfähigkeit der Leberzellen zu fördern.
Bitte besprechen Sie Ihre Beschwerden mit Ihrer Frauenärztin oder einem Frauenarzt. Sie können sich auch homöopathisch helfen lassen oder andere naturheilkundliche Therapien anwenden. Beim Wechsel können viele Veränderungen stattfinden, die von den betroffenen Frauen sehr unterschiedlich verarbeitet werden. Manche Frauen empfinden das “Loswerden” der Menstruation und den damit oft verbundenen Beschwerden als Erleichterung und sind auch froh, sich nicht mehr um die Verhütungsfragen kümmern zu müssen. Andere sehen mit dem Verlust der Menstruation einen Verlust des “Frauseins” oft auch verknüpft mit verloren gegangener Attraktivität und natürlich der Fruchtbarkeit und der Fähigkeit des Kinder gebärens.
Es gibt sehr gute Literatur. Ein Artikel, der Mut macht ist hier
https://www.heilpflanzen-welt.de/keine-angst-vor-den-wechseljahren/
zum Beispiel.
Lassen Sie sich helfen und gehen vor allem erstmal der Übelkeit auf den Grund. Alles Gute wünscht Ihnen Marion Kaden!
hallo,
vermutlich wegen des wechsels leide ich des öfteren an übelkeit.
können sie mir sagen, ob dagegen die mariendistel helfen könnte? im internet habe ich gelesen, dass die leber durch die fehlende menstruation mehr arbeiten muß!?
lg
petra petzel