Mandelöl (Oleum amygdalae) hat einen milden, nussigen Geschmack und leichtes Vanillenaroma. Wegen seines Mandelaromas eignet es sich zum Herstellen von Süßspeisen, wie auch als Salatöl. Zum Braten ist es geeignet, jedoch eigentlich zu teuer und kostbar. Es ist das Öl, welches in der Kosmetik und Medizin verwendet wird — und dies seit Jahrtausenden.
Mandelöl wird Hautölen, Massageölen, Ölbädern, Lippenbalsamen oder Babypflegeprodukten zugesetzt. Es ist auch Bestandteil von Gesichtspackungen oder Haarpflegepräparaten. Denn: Mandelöl dringt gut in die Haut ein und durchfettet diese. Bei rauer, schuppiger oder sehr trockener Haut wird Mandelöl als lindernd empfunden. Außerdem werden dem Mandelöl reiz- und schmerzlindernde Eigenschaften zugesprochen. Es wirkt durchblutungsfördernd und feuchtigkeitsspendend.
Mandelöl in medizinischen und volksmedizinischen Anwendungen:
Wegen der Jahrtausende alten Verwendung des Mandelöls können sehr viele Anwendungen zusammen getragen werden. Mandelöl wurde schon immer äußerlich als Hautpflegeöl und insbesondere bei Hautirritationen wie Rötungen, Entzündungen eingesetzt. Wunde Babypopos oder durchgelegene Rücken werden bis heute damit behandelt. Weitere äußerliche Anwendungen sind Haarausfall, Schuppenbildung.
Warmes Mandelöl wird zur Linderung von Ohrschmerzen in das Ohr geträufelt. Auch zur Entfernung des Milchschorfs von Babys wird Mandelöl verwendet. Genauso wie das Ghee in der ayurvedischen Medizin ist das Mandelöl in Persien ein weit verbreitetes Anti-Verstopfungsmittel (es wird getrunken).
Mandelöl kann leicht ranzig werden. Empfehlenswert ist deshalb, es kühl und dunkel zu lagern.
Selbst Dioskurides, Verfasser der “Materia Medica”, verfasste in seiner Arzneimittellehre schon etwas zu Mandelöl. Er schrieb:
Mandelöl wirkt gegen Schmerzgefühl in der Gebärmutter, und hysterische Krämpfe, gegen Verdrehungen und Entzündungen derselben Stellen, weiter auch gegen Kopfschmerzen, Ohrenleiden, Ohrensausen, Ohrenklingen. Es hilft auch den Leberkranken, die schwer harnen und an Stein leiden, den Asthmatikern und Milzkranken. (siehe Original)
Quelle: Krist, Sabine: Lexikon der pflanzlichen Fette und Öle. Springer-Verlag, Wien 2013.
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