Das Maiglöckchen (Convallaria majalis) blüht, wie schon ihr Name verrät im Mai. Als Heilpflanze ist sie nur in homöopathischen Potenzen zu gebrauchen, denn sie ist giftig. Sie enthält herzwirksame Glykoside. Wegen ihrer Giftigkeit wird sie heutzutage nur noch als homöopathisches Mittel Convallaria in den Potenzen von D 2 bis D12 verordnet.
Das Mittel wird bei Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen verordnet. Menschen, die Convallaria bekommen wirken erschöpft und haben das Gefühl, dass “ihr Herz aussetzt”.
Das wunderhübsche Maiglöckchen wird oft in kleinen Stäußchen auf Märkten in großen Städten verkauft. Sie sind dann meist billig zu haben. Wer für dieses Sträußchen den Schnäppchenpreis von 1,50 bis 3 Euro bezahlt, sollte wissen, dass die meiste “Ware” aus den umliegenden Wäldern stammt. Oft nutzen wenig betuchte Menschen die Gelegenheit, sich in der Natur zu bedienen, um dann mit den Blümchen etwas dazu zu verdienen. Diese Einkommensquellen sind der falsche Weg und möglich, weil sich die KäuferInnen nicht bewußt machen, woher die Pflanzen stammen. Naturschützer schlagen schon Alarm, weil die Wälder auf diese Weise geplündert werden. Oft werden die Pflanzen unsachgemäß mit Wurzeln rausgerupft. Langjährige Schäden können entstehen, weil die schattenliebende Pflanze länger braucht, um sich anzusiedeln. Dann kann sie allerdings in üppigen Teppichen wachsen. Auch wenn diese “Fülle” dazu einlädt, sich selbst zu bedienen — der Schönheit wegen, ein Sträußchen haben zu wollen ist verständlich. Auch duften Maiglöckchen ganz wunderbar. Doch auf das Selbstpflücken zu verzichten oder auf den Kauf solcher Schnäppchen ist aktiver Naturschutz. Bitte verzichten Sie der selten gewordenen Heilpflanze wegen. Und ein kleiner Trost: Das Maiglöckchen hält sich nicht besonders lange in der Vase.
Wer Maiglöckchen über alles liebt und einen Garten hat, kann sie sich selber welche pflanzen. Maiglöckchen mögen Humus- oder Waldboden und brauchen schattigen Schutz, denn sie leben auch im Wald unter den Bäumen.