Mäde­süß: Wir­kun­gen aufs pflanz­li­che Immunsystem

Unverkennbar: Mädesüß-Blüte
Unver­kenn­bar: Mädesüß-Blüte

Mäde­süß (Fili­pen­du­la ulma­ria) ist eine alte Heil­pflan­ze. Als krampf­stil­len­des, schweiss- und harn­trei­ben­des Mit­tel wur­de sie von den frü­he­ren Hei­lern bei Gicht, Rheu­ma und Stein­lei­den ein­ge­setzt. Mäde­süß ent­hält genau­so wie Wei­den­rin­de Sali­cyl­säu­re. Neue­re For­schun­gen beschäf­ti­gen sich mit den Wir­kun­gen des pflanz­li­chen Immun­ab­wehrs bei der Heilpflanze.

Eine Arbeit aus dem Jah­re 2012, ver­öf­fent­licht in der Fach­zeit­schrift Natur, zeig­te auf, dass Sali­cyl­säu­re 1.) geziel­tes Abster­ben von Pflan­zen­zel­len (Apo­pto­se)  und 2.) eine ver­mehr­te Bil­dung von immu­no­lo­gisch akti­ven Sekun­där­stof­fen bewir­ken kann [1]. Mit die­sen Wirk­me­cha­nis­men kann die Pflan­ze mikro­biel­le Infek­tio­nen bei sich sel­ber stop­pen. Gibt es z.B. eine Ver­let­zungs­stel­le durch Fraß­fein­de, wird genau dort Sali­cyl­säu­re gebil­det in höchst mög­li­cher Kon­zen­tra­ti­on, so dass die Pflan­zen­stel­len dort abster­ben. An wei­ter ent­fern­ten Pflan­zen­zel­len ist die Kon­zen­tra­ti­on der gebil­de­ten Sali­cyl­säu­re gerin­ger: Sie reicht aus, um die mikro­biel­len Ein­dring­lin­ge zu bekämpfen.

Mädesüß steht auf feuchten Wiesen.
Mäde­süß steht auf feuch­ten Wiesen.

Der glei­che Wirk­me­cha­nis­mus tritt ein, wenn eine ASS-Tablet­te in Blu­men­was­ser gege­ben wird: Die Bak­te­ri­en, die sonst in die ange­schnit­te­nen Blu­men­stän­gel ein­drin­gen, wer­den abge­wehrt. Die Blu­men hal­ten sich län­ger frisch.

Autorin
• Mari­on Kaden, Ber­lin, 5. Juni 2017.
Bild­nach­weis
• Mari­on Kaden (mk), Berlin.
Quel­len
[1] 1. Ver­öf­fent­li­chung Nature
[2]  Fu ZQ, Yan S, Saleh A, Wan W, Rub­le J, Oka N, Mohan R,  Spoel S H, Tada Y, Zheng N, Dong X,†: NPR3 and NPR4 are recep­tors for the immu­ne signal sali­cy­lic acid in plants. Pub­med PMC3376392
wei­te­re Infos
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