Dem Sieger der Pythischen Spiele in Delphi/ Griechenland wurde ein Lorbeerkranz auf den Kopf gesetzt. Jahrhunderte später übernahmen die Römer diese Geste und bekränzten ihre siegreichen Feldherren während der Trimphzüge zum Zeichen besonderer Wertschätzung. Der goldene obige Lorbeerkranz ist die “Krönung” eines Denkmals im Berliner Tiergarten. Geehrt werden die größten Musiker Deutschlands: Mozart, Hayden, Beethoven, Bach. Das Denkmal steht am Kopfende des Goldfischteiches nahe der Straße des 17. Juni, etwa gegenüber des Sowjetischen Ehrenmals.
Die meisten Menschen kennen Lorbeer als Gewürz. Wer allerdings einmal versehentlich auf ein Lorbeerblatt gebissen hat, wird den medizinalen Geschmack nicht vergessen. Die Bittermittel (Amarum) des Lorbeers irritieren die Geschmacksnerven derartig, dass der Appetit sofort verflogen ist. Um solche Geschmackssensationen zu vermeiden, wird Lorbeer vor dem Essen immer entfernt. In geringer Konzentration sorgen die Bittermittel des Gewürzes für eine Steigerung der Magensaft- und Speichelabsonderung. Lorbeer ist deshalb als appetitanregende, aromatische Verdauungshilfe in der traditionellen Küche beliebt. Das Gewürz findet bei Suppen‑, Fleisch‑, Wild- und Fischgerichten oder kräftigen Saucen Verwendung. Unverzichtbar ist Lorbeer bei Eingelegtem wie Sauerkraut, Gurken oder Heringen oder bei manchen Marinaden und Beizen, bei denen Lorbeer durch seine typische Würze wiedererkennbar ist. Neben der Anregung der Verdauungssaft-Produktion sind die Wirkstoffe der Lorbeerblätter blähungslösend und entschlackend.
Der immergrüne, üppige Lorbeerbaum begeistert sowohl Garten- als auch Balkonbesitzer und findet als Kübelpflanze überall einen Platz. Natürlich gewachsen hat er eine buschige Form, wird jedoch auch gerne kugel- oder pyramidenförmig zurechtgestutzt. Der dekorative Baum gedeiht am besten in lockerer, durchlässiger Erde. Als echter Südländer mag er am liebsten einen sonnigen Standort, kommt aber auch mit Halbschatten zurecht. Seine schönen Blätter erhalten ihren Glanz, wenn sie regelmässig mit einem feinen Strahler abgesprüht werden. Außerdem hält diese Dusche Blatt- und Schildläuse fern, für die der Baum bei Behandlungsfehlern anfällig ist: Zum Beispiel dürfen die Wurzelballen nicht austrocknen, aber auch nicht zu nass werden. Zwar übersteht die Pflanze kurzfristig Frost bis zu minus 10 Grad, sollte jedoch vorsichtshalber vor dem Winter in einen hellen bis zu 5 Grad warmen Raum oder Wintergarten untergebracht werden. Bei guter Behandlung können Lorbeerbäume alt werden. Seine Blätter werden dann nicht nur als frisches Gewürz dienen, sondern als duftende Beigabe in Blumensträussen oder als Tischdekoration Freude bereiten.
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