Leinöl wird aus den Leinsamen gewonnen. Das obige Foto zeigt eine Leinöl-Mühle vom Winterfeld-Markt in Berlin. Jeden Sonnabend presst sie vor den Augen der Kunden das gesunde Öl. In einen Trichter kommen die Leinsamen. Sie werden durch eine Mühle gequetscht. Heraus kommen Öl und sogenannte Leinkuchen. Die gepressten Samenschalen können als Ballaststoff verwendet werden. Leinöl ist wegen seines Omega-3-Fettsäuregehalts sehr gesund. Das Gute: Lein (Linum usitatissimum) wächst bei uns.
Die Omega-3-Fettsäuren gehören zu den ungesättigten Fettsäuren. Sie sind überlebensnotwendig, weil der Körper sie nicht selbst herstellen kann. Die Omega-3-Säuren sind in verschiedenen Fischen wie Atlantischer Lachs, Sardellen, Sardinen, Hering, Makrele oder Thunfisch enthalten. Es gibt aber auch noch einige andere Pflanzen, aus denen sich die ungesättigten Fettsäuren gewinnen lassen: Hanf, Walnüsse, Soja.
Leinöl enthält 55 Prozent der dreifach gesättigten Omega‑3 Fettsäuren. Wichtig: Es darf nicht erhitzt werden. Denn bei einer Temperatur von 70 Grad zerfallen die empfindlichen Kohlenstoffketten. Leinöl ist geeignet für Salate oder zur Herstellung von Dipps. Leinöl hat einen schwach bitteren Geschmack mit einem angenehm blumigen, duftenden Aroma, und kann in Reformhäusern oder in auf gut sortierten Märkten gekauft werden.
Die heimische Küche hat früher aus gutem Grund das gute Leinöl verwendet. Ein bekanntes Gericht in Berlin und im Spreewald sind Leinöl mit Quark und frischen Pellkartoffeln.
Rezept: Den Quark mit einem Schuss Milch anrühren, so dass er geschmeidig wird, Salz, Pfeffer dazu geben. Wie auch eine kleine, sehr fein gehackte Zwiebel. Zum Schluss wird dem Quark noch Leinöl, je nach Geschmack, hinzu gegeben. Dazu gibt es frische Pellkartoffeln.
Tipp: Es empfiehlt sich, Leinöl nur in kleineren Flaschen zu kaufen. Denn es ist nach Öffnung nicht lange haltbar. Deshalb muss es innerhalb von 14 Tagen aufgebraucht werden und gehört in dieser Zeit auch in den Kühlschrank. Das Öl verändert durch Luftzufuhr (Oxidation) seinen Geschmack und wird bitter.
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