Im Sommer werden zum Beispiel auf Wochenmärkten wunderbare Küchenkräuter verkauft. Wenn diese von regionalen Anbietern stammen, haben sie oft eine hervorragende Qualität. Diese Küchenkräuter eignen sich zum Selbertrocknen. Damit kann billig und leicht ein wunderbarer Wintervorrat angelegt werden.
Majoran, Thymian, Oregano, Salbei, Dill sind meistens schon gebündelt. Eine kleine Schnupperprobe lohnt sich: Riechen die Kräuter frisch und verströmen kräftige, aromatische Düfte, sind sie genau richtig. Die Bündel werden nicht gewaschen! Sie werden auf trockene oder schlechte Blätter hin überprüft. Selbige werden rausgezupft. Die Kräuterbünde werden ein wenig auseinander gezogen, mit einem Bändchen versehen und aufgehängt.
Wichtig ist ein warmer, gut durchlüfteter Raum. Hier beispielsweise wurden die Kräuter an einem Bügel befestigt und an einem Regal im Esszimmer aufgehängt. Die Kräuter müssen langsam bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 15–30 Grad trocknen. Niemals in die Sonne hängen! Das hat mit schonendem Trocknen nichts zu tun. Die ätherischen Öle würden kaputt gehen und damit ginge auch die wesentliche Würzkraft verloren.
Nach etwa zwei bis spätestens drei Wochen sind die Kräuter durchgetrocknet. Die Blätter lassen sich knisternd zerreiben. Beim Majoran und Thmyian werden die Blättchen und Blüten von den Stängeln gezogen. Das geht ganz leicht. Sind die Blüten zu dick, können sie noch ein wenig mit den Fingern (die Hände sind natürlich vorher gründlich gewaschen worden, aber das ist ja selbstverständlich, gell?) zerkleinert. Zuletzt werden die Majoranblätter und ‑Blüten in ein dunkles Glas gefüllt. Noch ein kleines Schildchen mit zum Beispiel “Majoran/Thymian-Mix” drauf — fertig. Bei den dunklen Gläsern lässt sich von außen nicht erkennen, was in den Gläsern ist, deshalb die Beschriftung.
Auch die getrockneten Salbei-Blätter lassen sich leicht von den Stängeln ziehen. Auch sie werden anschließend immer wieder ordentlich mit den Fingern zerrieben, bis sie relativ fein sind. Beim Reiben verströmt kräftiger Salbei-Geruch. Auch die Finger fühlen sich anschließend leicht ölig an. Daran zeigt sich gute Kräuterqualität: Die Salbeiblätter enthalten viele ätherische Öle, die sich dann auch fühlen lassen. Salbei nehme ich in ein Extra-Glas, weil das Kraut einen relativ starken eigenen Geschmack hat (gut für die Weihnachtsgans). Ohnehin nehme ich Salbei lieber zur Tee-Zubereitung für Herbst und Winter. Dann wenn Halsschmerzen mit einem Salbei-Sud und Gurgeln beseitigt werden können. Hiermit habe ich eine gute Portion. Das Gute: Ich weiss, dass diese Mischung frisch und ölhaltig und damit wirksam ist.