Küchen­kräu­ter für den Win­ter verarbeiten

Aus dem Pflänzchen ist ein kräftiger Busch geworden
Aus dem Pflänz­chen ist ein kräf­ti­ger Busch geworden

Im Früh­jahr hat­te ich meh­re­re Küchen­kräu­ter in Bal­kon­käs­ten gepflanzt. Zwei Mona­te spä­ter waren sie so groß, dass ich sie in den Gar­ten umge­pflanzt habe. Sal­bei und Ros­ma­rin kom­men mit der mage­ren Erde aus­ge­zeich­net zurecht und haben sich präch­tig ent­wi­ckelt. Majo­ran und Ore­ga­no lei­der nicht. Bei­de benö­ti­gen wohl reich­hal­ti­ge­re Böden. Sal­bei- und Ros­ma­rin­strauch wer­den abge­ern­tet und für den Win­ter verarbeitet.

Salbeistängel kopfüber zum Trocknen augehängt
Sal­bei­stän­gel kopf­über zum Trock­nen augehängt

Der Sal­bei­strauch wird rigo­ros zurück geschnit­ten. Davon mache ich ein ordent­li­ches Bün­del, wel­ches an ein luf­ti­ges Fens­ter zum Trock­nen auf­ge­hängt wird. Nach etwa drei Wochen sind die Blät­ter durch­ge­trock­net. Wenn sie dann knis­ternd beim Zer­rei­ben zer­fal­len, sind sie genau rich­tig. Nach dem Zer­rei­ben der Blät­ter und Zer­schnei­den der Stän­gel kommt das getrock­ne­te Sal­bei­kraut in ein dunk­les Glas. Ich ver­wen­de Sal­bei als Gewürz oder mache dar­aus Salbeitee.

Salbei- und Rosmarinöl
Sal­bei- und Rosmarinöl

Eine ande­re Mög­lich­keit, den wun­der­bar aro­ma­ti­schen Sal­bei zu ver­ar­bei­ten ist, Sal­bei-Öl, bezie­hungs­wei­se Ros­ma­rin-Öl her­zu­stel­len. Das Gan­ze ist denk­bar ein­fach: Die schöns­ten Sal­bei­blät­ter am frü­hen Mit­tag geschnit­ten, dann wenn die Feuch­tig­keit oder der Mor­gen­tau ver­flo­gen sind (sonst Schim­mel­bil­dung). Die Sal­bei­blät­ter dür­fen weder zer­fres­sen sein, noch dunk­le Stel­len haben. Die Blät­ter wer­den NICHT gewa­schen, son­dern leicht abge­klopft und ein­fach in ein Glas gesteckt. Danach wird Son­nen­blu­men­öl dazu­ge­ge­ben. Ich ver­wen­de Son­nen­blu­men­öl, weil mir Oli­ven­öl einen zu star­ken Eigen­ge­schmack hat. Die hoch­aro­ma­ti­schen, stark duf­ten­den Sal­bei­blät­ter wer­den ihre Wirk- und Duft­stof­fe in das neu­tra­le Son­nen­blu­men­öl abge­ben — das wird sehr fein! Damit das Son­nen­blu­men­öl nicht ran­zig wird, wer­de ich die Fla­sche in einen dunk­len Schrank stel­len und nach sechs Wochen eine klei­ne Geschmacks­pro­be neh­men. In glei­cher Wei­se wird mit den Ros­ma­rin­sten­geln verfahren.

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