Vor drei Tagen hatte ich Kresse (Lepidum sativum) ‑Samen in einem Untertopf auf Erde gelegt und gut befeuchtet. Nun drei Tage später sind aus den Samen diese Kresse-Pflänzchen gesprossen — genug um damit mindestens drei Käsebrote zu belegen.
Die Kresse enthält neben Vitaminen A, B1, B2, B3, Vitamin C und D, ätherische Senföle, Kalium, Kalzium, Jod, Niacin, Eisen und Phosphor. Kresse hat wegen ihres Senföls einen starken, würzigen Eigengeschmack. Sie eignet sich zum Belegen von Broten (Käse‑, Tomate) oder auch zum Aufpeppen von Salaten.
Wie schon bei “Kräuter selbst säen” beschrieben, sind Kresse-Samen wirklich leicht anzusetzten. Bei ihrem Keimen kann quasi zugeschaut werden. Zwei, drei Stunden nach dem Ansetzen, verbreitet sich ein typischer Kresse-Geruch — die Senföle werden dann schon aktiv. Die Samen werden dick, platzen und schon am 1. Tag keimen die Samen. Es ist wirklich verrückt, wie vital diese Sprossen sind. Sie wachsen auch auf angefeuchteter Watte, es muss nicht immer Erde sein. Es gibt auch Keimgläser oder Keimgeräte zu kaufen, für Menschen, die gerne immer Sprossen parat haben.
Es eignet sich nicht nur Kresse. Alfalfa, Bockshornklee, Mungbohnen, Weizen, Rotklee-Samen lassen sich auch keimen. Wichtig ist, bei all diesen Samen, möglichst Ware aus kontrolliertem Anbau (Bio) zu kaufen. Denn diese sind unbehandelt (z.B. keine “Bedampfung” mit Chemikalien, um die Haltbarkeit zu verlängern) und frei von Zusatzstoffen oder von Gentechnik. Am einfachsten keimen Kresse, Alfalfa, Radieschen. Auch wenn diese relativ leicht anzusetzen sind, kann es dennnoch zu Anfänger-Missgeschicken kommen. Am besten geht es so:
* neue Ware nehmen (nicht die vom Vorjahr)
* die Samen dürfen nicht zu dicht liegen,
* die Watte oder Erde wird feucht gehalten, aber nicht ertränkt,
* die ideale Temperatur für das Keimen liegt zwischen 18 bis 22 Grad,
* die Teller oder Keimgeräte stehen am besten auf dem Fensterbrett, denn die Keimlinge brauchen Licht.
Sollte es vorkommen, dass die Keimlinge zu feucht gehalten wurden und sich Schimmel gebildet hat — nicht verwenden! Wegwerfen, alles gut und gründlich säubern noch einmal von vorne beginnen. Mit ein wenig Geduld wird das schon etwas — auch bei Leuten, die keine grünen Daumen haben.
Die Sprossen sollten möglichst frisch gegessen werden (3/4. Tage). Wenn die Kresse z.B. lange steht, entwickeln sich die Senföle weiter aus und die Sprossen schmecken bitter.
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2. Gewürze auf dem Fensterbrett