Kräu­ter auf dem Cam­po di Fiori/ Rom

Herbstfrüchte, Heilpflanzen und Kräuter auf dem Campo di Fiori
Herbst­früch­te, Heil­pflan­zen und Kräu­ter auf dem Cam­po di Fiori

Der Cam­po de Fio­ri liegt im “alten” Rom zwi­schen dem Tiber und dem Cor­so Vitto­rio Ema­nu­el­le (nörd­lich des Palaz­zo Far­ne­se). Der Markt ist ähn­lich wie der Win­ter­feldt­markt in Ber­lin mitt­ler­wei­le stark tou­ris­tisch aus­ge­rich­tet mit Kla­mot­ten- und Taschen­stän­den, aber es gibt auch Gemü­se- und Kräu­ter­stän­de. Ein Rundgang.

 

Die überdachten Stände - viele sind touristisch ausgerichtet
Die über­dach­ten Stän­de — vie­le sind tou­ris­tisch ausgerichtet

Der Markt liegt ein wenig ver­steckt auf einem gro­ßen Platz. Auf dem täg­li­chen Markt wer­den regio­na­le, sai­so­na­le Gemü­se, Kräu­ter frisch ange­bo­ten. Natür­lich ist auch das Ange­bot an Getrock­ne­tem über­wäl­ti­gend. Nun im Herbst sind die getrock­ne­ten Stein­pil­ze, Kräu­ter beson­ders frisch. Groß­ar­tig sind eben­so die getrock­ne­ten Toma­ten, die in allen For­men, Grö­ßen und Geschmä­ckern aus den ver­schie­dens­ten Regio­nen Ita­li­ens zu bekom­men sind.

Regionales, saisonales Gemüse
Regio­na­les, sai­so­na­les Gemüse

Wei­te­re tou­ris­ti­sche Ange­bo­te zei­gen sich durch gro­ße Stän­de, bei denen “typi­sche” Pro­duk­te wie Nudeln oder getrock­ne­te Kräu­ter ver­kauft wer­den. Die Nudeln sind bunt und haben hüb­sche For­men — sie wer­den aller­dings wirk­lich nur von Tou­ris­ten gekauft. Auch die fer­tig abge­pack­ten, getrock­ne­ten Kräu­ter­mi­schun­gen für “Spa­get­ti Car­bo­n­a­ra”, “Spa­get­ti Ara­bia­ta” oder Mine­stro­ne sind kei­ne Waren, die Röme­rin­nen je kau­fen würden.

R_Fiori5
Fer­tig vor­be­rei­te­te Artischocken

Röme­rin­nen kau­fen auf dem Cam­po di Fio­ri für ihren täg­li­chen Bedarf ein. Neben den Gemü­se­stän­den sit­zen oft zwei oder drei Per­so­nen, die das Gemü­se put­zen: Möh­ren, Boh­nen, Arti­scho­cken oder Salat­mi­schun­gen wer­den vor den Augen der Kun­din­nen vor­be­rei­tet. Sie kau­fen z.B. die Salat­mi­schun­gen, brau­chen also nicht gan­ze Salat­köp­fe zu kau­fen, son­dern bekom­men einen fer­ti­gen Mix aus ver­schie­de­nen Salaten.

Getrocknete Gewürze
Getrock­ne­te Gewürze

Stän­de mit Oli­ven­ölen in hüb­schen Fla­schen oder auch Bal­sa­mi­ko sind eben­falls tou­ris­ti­sche, über­teu­er­te Ange­bo­te. Römer kämen nie auf die Idee für ein klei­nes Fläsch­chen Oli­ven­öl drei Euro zu bezah­len. Da vie­le Römer noch Ver­wand­te auf dem Land haben sol­len, bezie­hen sie ihre zu bevor­ra­ten­den Lebens­mit­tel von dort: Z.B. getrock­ne­te Toma­ten, Oli­ven­öl, Knob­lauch, Zwie­beln, Pep­pe­ro­nis, Kür­bis­se usw.

Trüffel in Öl oder als Pesto-Form
Trüf­fel in Öl oder mit Pesto-Gewürzen

Es macht Spaß über den Markt zu schlen­dern. Ein paar getrock­ne­te Toma­ten pro­bie­ren, sich an ihrem unter­schied­li­chen Geschmack erfreu­en —  auch die fri­schen Toma­ten, Papri­kas haben einen köst­li­chen Duft und wun­der­ba­res Aro­ma. Manch­mal bedau­re ich, nicht in den süd­li­chen Mit­tel­meer-Regio­nen zu leben. Klar, dass z.B. die son­nen­ver­wöhn­ten Gemü­se und Kräu­ter ganz anders schme­cken als bei uns! Und: Wie leicht sich selbst die ein­fachs­ten Gerich­te dar­aus zau­bern las­sen, zei­gen vie­le klei­ne Restau­rants — sie müs­sen nur gefun­den werden.

Mehr:

Zwie­bel: Esst mehr davon

Kür­bis­sup­pe: Lecker und erwärmend

Dau­cus Caro­ta: Viel mehr als nur eine Möhre

Oli­ven­öl Monographie

Lese­tipp: Das Gla­dia­to­ren Kochbuch