Kornelkirschen (Cornus mas) sind Wildfrüchte. Das Foto zeigt eingelegte Kornelkirschen aus dem Herbst. Sie haben einen herb-säuerlichen Geschmack und sind Vitamin-C-haltig. Früher wurden die Wildfrüchte gerne gesammelt. Sie wurden zum Beispiel als Mischkompott mit Birnen, Äpfeln, Holunderbeeren eingemacht. Die moderne Wildkräuterküche hat die Kornelkirsche ebenfalls wegen ihres Geschmacks entdeckt: Zu Chutneys verarbeitet, bilden Kornelkirschen ein feinen, geschmacklichen Kontrast zu Wildspeisen.
Tabernaemontanus, Professor der Botanik und Medizin aus dem 16. Jahrhundert, empfahl die Kornelkirsche zum “Zusammen ziehen”. Er beschrieb in seinem Hauptwerk “New Kreuterbuch”, dass “der gemeine Cornelbaum zeucht zusammen (zieht zusammen) und stopfft allerley Fluß des Leibes wie die nur seyn mögen”. Er verordnete Kornelkirschen gegen Durchfall und Ruhr.
Der Kornelkirschenbaum kann bis zu 100 Jahre alt werden. Früher wurde das Holz wegen seiner Härte geschätzt. Es wurde zu Radspeichen, Stöcken, Lanzen oder Bögen verarbeitet. Kornelkirschen sind als wildwachsende Heckensträucher auf dem Land zu finden. Sie wachsen ähnlich wie Schlehen, Holunder oder Weissdorn als Windschutz. Leider sind derartige Hecken in der auf Nutzen ausgerichteten Landwirtschaft selten geworden. Schade eigentlich. Nicht nur für die Menschen, die dort Kornelkirschen pflücken könnten. Für Vögel bietet der mit stacheligen Zweigen ausgestattete Baum oder Strauch gute Nistmöglichkeiten. Im Herbst schätzen die Vögel die reifen Früchte ebenfalls sehr.