Während des UN-Klimagipfels in Doha/Katar verhandeln gegenwärtig 194 Nationen über Maßnahmen gegen den Klimawandel. Das Ergebnis ist ziemlich vorhersagbar: Nichts wird sich ändern, denn niemand will die Kosten für den nötigen Wandel übernehmen oder vorbildhaft vorranschreiten. Selbst etwas tun, ist angesagt.
Denn Konsumenten (also wir alle) sind Teil der Globalisierung. Zwar stöhnen die meisten über stetig steigende Energiepreise. Doch wer ist schon bereit, Konsequenzen zu ziehen und beispielsweise auf das eigene Auto (oder Zweitauto) zu verzichten? Manchmal ist nicht nur Verzicht, sondern auch Umdenken nötig. Denn wer macht sich schon bewusst, dass die Tomaten im Winter aus Treibhäusern stammen? Wir bekommen sie selbst zur dunklen Jahreszeit noch zu relativ günstigen Preisen zu kaufen. Doch der Klimaschutz-Preis ist dafür ziemlich hoch, wenn mal die ganzen Energiekosten dafür überschlagen werden: Die Tomaten leben in beheizten Gewächshäusern, die außerdem noch rund um die Uhr beleuchtet werden, damit die Pflänzchen schnell Früchte treiben.
Weiteres Beispiel: Die tropischen Früchte wie Ananas, Papayas (Südamerika, Indonesien), Kiwis (Australien), Erdbeeren und Kirschen (Agentinien) haben ebenfalls eine schlechte Klimabilanz. Sie werden aus allen Teilen der Welt zu uns geflogen. Das kostet Treibstoff, lässt die CO2-Werte schon wegen der Flugzeug- und noch weiteren Transporte per LKWs in die Handelshäuser in die Höhe schnellen.
Eine Möglichkeit einen persönlichen Klimaschutzbetrag zu leisten wäre saisonales, regionales Gemüse zu kaufen. Der Verzicht auf die ganzen Tropenfrüchte oder Gemüsearten, die im Winter nicht mehr bei uns wachsen, unterstützt Produzenten aus der Region. Regionale und jahreszeitliche Nahrungsmittel haben zudem den Vorteil, dass sie verträglich sind. Denn unser Körper kann sie gut verdauen und verwerten (keine Allergien). Was möglicherweise am Schwierigsten ist: Auf all’ die liebgewordenen Gewohnheit zu verzichten und die leckeren Sachen, die uns den Winter versüßen.
Der WWF (World Wildlife Fund) hat schon vor enigen Jahren Einkaufstipps zusammengestellt. Die Wichtigsten:
- Das Freilandgemüse belastet das Klima 9mal weniger als Treibhausprodukte. Beim nächsten Einkauf der Treibhaustomaten aus Holland oder Spanien mal dran denken und überlegen, ob die nicht wirklich aromatischen Früchte weiterhin nötig sind.
- Regionale und inländische Produkte verbrauchen weniger Energie, weil sie über kurze Strecken transportiert werden.
- Die Umstellung auf jahreszeitliche Produkte, die tatsächlich auch bei uns zu haben sind, schonen die Ressourcen (Kauf und Verarbeitung von Kartoffeln, Kohlarten, Wurzelgemüsen). Beispiel Bohnen im Winter, die es im Winter nicht bei uns gibt: Bohnen aus Spanien benötigen doppelt soviel Energie, Bohnen aus Kenia sogar das 48fache.
- Bio-Produkte kaufen: Sie kommen ohne synthetischen Dünger und Pflanzenschutz aus, was sich langfristig günstig auf den Boden auswirkt.
Wer also anfängt, saisonales Gemüse zu verwenden und Treibhaus- oder Tropenfrüchte meidet, leistet einen aktiven täglichen Klimaschutz-Beitrag. Packen wirs an!