Im Herbst wird die Klettenwurzel (Radix Lappae) geerntet. Sie ist reich an Inhaltsstoffen. Sie war im Mittelalter eine sehr wichtige Heilpflanze und hatte ein breites Einsatzspektrum. Auch heute kann sie viel Gutes bewirken.
Bei Heilpflanzen-Welt wurden die Einsatzweisen auf unterhaltsame Weise zusammen getragen. Anlass bot damals der erfolgreiche RTL-Dreiteiler “Dinotopia” in dem die Klette eine große Rolle spielte [Dinotopia]. Zusammengefasst hatten auch im Mittelalter und nicht nur im Drachenland die Klettenwurzeln antibakterielle, antientzündliche und Pilz abtötende Wirkungen. Klettenwurzeln wurden z.B. verwendet um Rheuma vorzubeugen, das Blut zu reinigen, als wassertreibendes Mittel oder um die Entgiftung der Leber zu fördern. Viel eingesetzt wurde die Klettenwurzel auch, um Hautprobleme zu beseitigen: Akne, Ekzeme, unreine Haut (fettige Haut in der Pubertät), Psoriasis oder zur Wundbehandlung (schlecht heilende Wunden). In der modernen Pflanzenheilkunde findet das Klettenwurzel-Öl häufige Verwendung als Haarwuchs stärkendes Mittel.
Klettenwurzeln können selbstverständlich auch heute noch Anwendung finden. Laut Hager wird die im Herbst des ersten oder im Frühjahr des zweiten Jahres gesammelten, getrockneten, ganzen oder zerkleinerten Wurzeln verwendet. Die Drogen, die es in Apotheken zu kaufen gibt, stammen vorwiegend aus Bulgarien, Polen, Ungarn und dem ehemaligen Jugoslavien [1].
Die Zubereitung ist etwas zeitintensiv: Die getrocknete Klettenwurzel wird zunächst mit kaltem Wasser angesetzt und muss ein paar Stunden (3–6) stehen gelassen werden. Danach wird sie mindestens eine Stunde lang geköchelt. Nach dem Abgießen kann sie verwendet werden für die oben genannten Zwecke. 2,5 Gramm sind eine Portion. Natürlich lohnt sich nur, gleich mehrere Portionen auf einmal anzusetzen.
[1] Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe. Hager ROM 2006, Springer Uni Würzburg.