Der goldene Herbst ist vorbei. Die vorwiegend grauen, trüben, regnerischen Tage können auf die Stimmung drücken, genauso wie das fehlende Sonnenlicht. Hinzu kommt, dass es durch die unsinnige Winterzeit-Uhr-Umstellung zusätzlich früher dunkler wird. Arzneilicher Johanniskrauttee kann der trüben Stimmung entgegenwirken.
Keine andere Heilpflanze zeigt wesenhaft so deutlich ihren sonnigen Charakter wie das Johanniskraut (Hypericum perforatum): Ihre sonnengelben Blütenblätter, die gelben, strahlenförmig angeordneten Blütenstände — alles wendet sich der Sonne zu und nimmt ihr Licht auf. Zur Herstellung von arzneilichem Johanniskrauttee (siehe Unterschied Genuss- und Arzneitee) werden das Kraut kurz vor der Blüte geschnitten und künstlich, schonend getrocknet. Das Johanniskraut stammt heutzutage aus Kulturen, um die Kontrolle über die Qualität der Wirkstoffe zu wahren.
Neben ihren vielen Eigenschaften wird Johanniskraut auch als Mittel gegen leichte bis mittelschwere Depression (Fertigpräparate mit arzneilich wirksamen Dosierungen aus der Apotheke) eingesetzt. Der arzneiliche Johanniskrauttee kann, wie schon erwähnt, trüben Stimmungen entgegenwirken und wird im Sinne als traditioneller, arzneilicher Teeaufguss eingesetzt.
Tee-Rezept: 1 bis zwei Teelöffel getrocknetes Johanniskraut (zwei bis vier Gramm) werden mit 150 Millilitern heissem Wasser überbrüht, 10 Minuten lang abgedeckt ziehen gelassen, abgeseiht und getrunken. Der Haupt-Wirkstoff das Hypericin ist temperatur- und lichtempfindlich. Das heisse Wasser darf nicht kochend heiss sein, sondern nur eine Temperatur bis zu 60 Grad haben. Das heisst, Wasser wird gekocht und dann mindestens 10 Minuten stehen gelassen bis es über das Johanniskraut gegossen wird.
Der Tee sollte wirklich nur bei Bedarf (täglich zwei bis drei Tassen) getrunken werden und nicht als “Wohlfühltee” missbraucht werden. Außerdem ist darauf zu achten, dass Tee aus der Apotheke verwendet wird, wenn er helfen soll.
Johanniskrauttee zur Unterstützung trinken, ist eine Sache. Sich anderweitig aktiv aus der trüben Stimmung holen eine andere. Bewegung und Sport, draußen sein bei jedem Wetter helfen ebenfalls. Auch bei bedecktem, regnerischem Himmel ist es wichtig, frische Luft zu schnappen. Deshalb ist am alten Spruch “schlechtes Wetter gibt es nicht, nur unangemessene Kleidung” viel Wahres dran. Wer sich überwindet, sich entsprechend anzieht, wird auch die Reize von stürmisch, regenerischem Wetter entdecken können und ganz im Sinne des Sebastian Kneipp durch körperliche Bewegung und “Abhärtung” etwas für die eigene Abwehr tun.
Mehr:
Johanniskraut: Vorsicht bei der Einnahme anderer Medikamente
Hallo Manolo, schön mal wieder was von dir zu lesen! In der Pilzkunde bin ich leider überhaupt nicht eingearbeitet. Da kann so ein kleiner Bericht schon sehr aufwändig werden. Aber ich kenne jemanden, der sich schon sehr gut auskennt, sich aber ebenfalls erst schlau machen muss. Deshalb bitte ich um Geduld. Vielleicht könnte es Anfang des nächsten Jahres etwas werden mit dem Bericht? Bis dahin viele Grüße
bin bei der pilzheilkunde letztens über cordyceps und reishi gestolpert.
hast du hier auch infos und erfahrungen zu? oder magst vielleicht einen kleinen bericht zusammenfassen?
liebe grüße, manolo