Bienen- oder Wespenstiche sind unangenehm und schmerzhaft. Zur Behandlung kann Ringelblumensalbe oder ‑Tinktur verwendet werden. Oftmals ist die Wundersalbe für Wunden aber nicht im Haus — eine Zwiebel jedoch meistens. Eine halbierte Zwiebel hilft gegen die möglichen auftretenden Entzündungen, kühlt und wirkt antibiotisch.
Bienen oder Wespen setzen Gift in die Haut ab, die starke schmerzhafte Reaktionen hervorrufen können. Am besten ist es, den Stachel, wenn möglich zu entfernen. So kann vielleicht noch der Giftfluss in die Haut gestoppt werden. Den ersten Schmerz nimmt kaltes, laufendes Wasser. Außerdem wird die Stichstelle gereinigt und die erste Schwellung abgemildert.
Insektenstich
Die Hautstiche von Insekten lösen einen sehr starken Juckreiz aus und erscheinen meist als Quaddeln mit einem zentralen Punkt als Einstichstelle. Insektenstiche können sich auch blasig umwandeln. Man kann nicht vom Bild des Insektenstichs auf der Haut auf das verantwortliche Insekt zurückschließen. Allerdings sind Flohstiche oft sehr typisch gruppiert und Wanzenbisse finden sich gehäuft an Händen und Füßen. In Europa stechen unter anderem folgende Insekten zu: Zecken, Mücken, Bremsen, Vogelmilben, Herbstmilben, Bienen, Wespen, Hornissen, Flöhe und Wanzen.
Eine normale Haushaltszwiebel wird halbiert. Mit einer Zwiebelhälfte wird die Stichstelle sanft eingerieben etwa fünf Minuten lang. Es ist kein Druck notwendig. Die Behandlung kann später dann noch einmal oder zweimal wiederholt werden.
Bei Atemnot und Schwindel oder bei bekannter Bienen- oder Wespengift-Allergie muss sofort ein Notarzt gerufen werden. Auch Stiche im Mund oder Hals bedürfen ärztlicher Versorgung.
Vielschichtig und kraftvoll: Wieder einmal die Zwiebel verwenden
Die Pest war in den vergangenen Jahrhunderten die Krankheit, welche die betroffenen Städte und Dörfer am meisten in Angst und Schrecken versetzte. Noch heute stehen unzählige Denkmäler, die den Dank an Gott zum Ausdruck bringen sollten, da die Pest zu Ende war und die Leute nicht mehr fürchten mussten, dass erneut die Zahl ihrer Familienangehörigen verringert würde. Mit allen damals zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfte man gegen den Schwarzen Tod an, der seinen schaurigen Mantel über ganz Europa ausbreitete.
Im Unwissen über den Erreger dieser Pandemie meinte man, die schlechte Luft würde die Pest begünstigen. Daher wurden in den Wohnungen zu Pestzeiten Zwiebeln aufgehängt, um die verdorbene Luft zu reinigen.
So falsch lag man mit dieser Annahme gar nicht. Denn das Liliengewächs Zwiebel (Allium cepa) hat in der Tat einen positiven Einfluss auf unsere Atemorgane. Die Inhaltsstoffe der tränenerregenden Zwiebel – hauptsächlich ätherisches Öl, Lauch- und Senf-Öl sowie Schwefelverbindungen und Vitamin C – stärken die Abwehrzellen unseres Körpers, senken den Blutdruck und machen gegen grippale Erkrankungen weitgehend immun. Zudem hat die Zwiebel einen fettsenkenden Einfluss auf unser Blut. Das häufige Verwenden von Zwiebeln hilft weiters dabei, der Bildung von Thrombosen vorzubeugen.
Auch bei Insektenstichen sollte man sofort eine Zwiebel zur Hand haben: Eine rohe Scheibe, auf die Einstichstelle aufgelegt, vermindert rasch Schwellung und Schmerz. Leider bleibt es uns bei alledem nicht erspart, die Zwiebel vor ihrer heilbringenden Anwendung zu zerkleinern …
zitiert nach: Benedikt Felsinger O.Praem: Für Leib und Seele. Tipps vom Kräuterpfarrer. Amalthea Verlag, Wien, 2014 (bei Amazon kaufen).
Autorin
• Marion Kaden, Berlin, 4. Juli 2015.
Bildnachweis
• Marion Kaden, Berlin, 4.7.2015.
weitere Infos
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• Monographie BGA/BfArM (Kommission E): Allii cepae bulbus (Zwiebel). Bundesanzeiger. 1986 Mar 3; 50 (Volltext).
• Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel: Monographie Allium sativum. Thieme, Dresden, 1936 (Volltext).