Hopfenzapfen (Lupuli strobulus) sind die Hopfenblüten des Hopfens. Arzneilich werden die ganzen, weiblichen Blütenstände verwendet. Sie werden bei 30–60 Grad getrocknet und dann als Tee verwendet. Er ist beruhigend, schlaffördernd, appetitanregend (weil bitter), antibakteriell und krebshemmend [1].
Hopfenzapfen enthalten eine unglaubliche Vielfalt — wie alle Heilpflanzen — an Inhalts- und Wirkstoffen. Doch weil Hopfen eine wesentliche Bedeutung für die Bier-Herstellung hat, sind die Inhaltsstoffe der Hopfenzapfen gut untersucht.
Sie werden bei Unruhe, Angstzuständen und Schlaftstörungen empfohlen [2]. In der Volksheilkunde werden Hopfenzapfen außerdem bei Reizblase, Appetitlosigkeit, Bettnässen und Magenleiden eingesetzt.
Hopfenzapfen-Tee-Rezept: 1–2 Teelöffel (die Droge aus der Apotheke ist zerkleinert) mit 150 Millilitern heißem Wasser überbrühen und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen. Danach abseihen und warm trinken. Z.B. bei Schlafproblemen soll jeweils eine Tasse vor dem Zubett gehen frisch zubereitet und getrunken werden.
Da Hopfenzapfen-Tee sehr bitter ist, wird er oft mit anderen zusätzlich beruhigenden Heilpflanzen wie Melisse, Lavendelblüten und Passionsblumenkraut vermischt.
Die weiblichen Blüten des Hopfens sind eben wegen ihrer beruhigenden Wirkung oft Bestandteil von Arzneimittelmischungen wie zum Beispiel Baldrianwurzel und Hopfenzapfen (Monographie) oder Baldrianwurzel, Hopfenzapfen und Melissenblätter (Monographie) oder Baldrianwurzel, Hopfenzapfen und Passionsblumenkraut (Monographie).
Sollen Hopfenzapfen eine arzneiliche Wirkung haben, empfiehlt es sich, Hopfenzapfen aus der Apotheke oder bei verlässlichen Kräuterhändlern (Kräuterhaus Kühne) zu kaufen. Denn die Wirkinhalte des Hopfens können je nach Lage sehr unterschiedlich sein.
Hopfenzapfen müssen kühl und trocken gelagert werden. Bei unsachgemäßer Lagerung können sie leicht einen unangenehm käsigen Geruch entwickeln. Dann müssen sie weg geworfen werden, da sich die Inhaltsstoffe zersetzt haben.
Mehr:
[1] Schilcher H. et al: Leitfaden Phytotherapie. Elsevier GmbH, München, 2007.