Hirtentäschel (Bursa pastoris) blüht gerade. Doch um sie zu entdecken, muss genau hingeschaut werden: Sie ist keine Pflanze die durch auffallende, durftende Blüten oder einen auffälligen Wuchs auf sich aufmerksam macht. Ganz im Gegenteil: Sie ist klein bis höchstens 40 cm hoch, ihre weissen Blüten sind unscheinbar. Ihre Blätter sind herzförmig, doch kaum als Blätter zu bezeichnen. Die Pflanze scheint ganz und gar alle Lebenskräfte für sich zu behalten. Vielleicht um dem Menschen in besonderer Weise dienen zu können: Sie ist wirksam gegen verschiedene Arten von Blutungen: Nasenbluten, Schleimhautblutungen, starken und andauernden Menstruationsblutungen.
In manchen Regionen ist sie auch bekannt als Blutkraut‑, Herzel‑, Säckel- wie Täschelkraut. Sie hat einen etwas scharfen, bitteren Geschmack und kann zwar schwach, dennoch etwas unangenehm riechen. Die Blätter, Stängel und Blüten der Pflanze werden gegen Ende der Blütezeit, dann wenn sie auch schon Früchte trägt geerntet. Wer sie selbst trocknen will, kann Sträuße pflücken, diese bündeln und kopfüber aufhängen bis sie ganz und gar durchgetrocknet sind. Wichtig ist eine schnelle Durchtrocknung, was im Hochsommer jedoch kein Problem darstellt. Danach werden die Pflanzen kleingeschnitten und in dunklen Gläsern aufbewahrt. Sie halten ein Jahr lang.
Den Tee gibt es auch fertig in Apotheken zu kaufen. Der Tee kann von Frauen getrunken werden, die unter starken, andauernden Menstruationsstörungen (Menorrhagien) leiden oder ausserhalb der Monatsblutungen Blutungen der Gebärmutter (Metrorrhagien) haben. Der Tee wird frisch aufgebrüht und mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten (während der Periode oder den auftretenden Blutungen) getrunken.
Tee-Zubereitung für innere Anwendung: Zwei bis vier Gramm Hirtentäscheldroge mit 150 Milliliter heissem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.
Tee-Zubereitung für äußere Anwendung: Drei bis fünf Gramm Hirtentäscheldroge mit 150 Milliliter heissem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, abkühlen. In den Tee eine sauberes Leinentuch (zum Beispiel Geschirrhandtuch) eintauchen, leicht auswringen und auf blutende Hautoberflächen legen.
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Herzlichen Dank! Ein Fehlerteufel. Schon geändert!
Hallo,
ich bin beim Stöbern auf Ihrer Seite auf einen Fehler gestoßen, und wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass Hirtentäschel Bursa pastoris heißt und nicht Buras. (Bursa = lateinisch für Beutel, Tasche)
Liebe Grüße
Irene Mayer