Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine giftige Heilpflanze. Sie erhielt ihren Namen von dem Landstrich Colchis (Schwarzes Meer), wo die zauberkundige Tochter Medea des Königs Aietes lebte. Autumnale verweist auf die herbstzeitliche Blütezeit. Sie blüht vom September bis Oktober.
Gern wird sie mit Krokussen oder Safran verglichen. Doch während die Krokusse zur Familie der Schwertliliengewächse gehört, zählt die Herbstzeitlose zur Familie der Zeitlosengewächse. Hinweise zur medizinischen Verwendung gibt es bei Hildegard von Bingen, die Herbstzeitlose bei Kopfausschlägen und Kopfläusen anwandte. Wegen ihrer hohen Giftigkeit gibt es nicht viele Hinweise auf die Herbstzeitlose. Paracelsus soll sie als äußerliches Beruhigungsmittel fürs Gehirn verwendet haben. Christoph Wilhelm Hufeland empfahl sie als Mittel gegen chronische Gicht. Eine Rundfrage durchgeführt von Gerhard Madaus bei den ärztlichen Kollegen seiner Zeit, bestätigte “Colchicum hat sich ausgezeichnet bei Gicht bewährt”. [1] Heute wird Colchicum nur homöopathisch verwendet. Die Heilpflanze gehört bei Behandlungen auf jeden Fall in die Hände von Ärzten.
[1] Quelle: Madaus G: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. mediamed verlag. Ravensburg 1988, Nachdruck der Ausgabe von 1938, Leipzig.
Mehr:
Arzneipflanzen-Merkblätter des Kaiserlichen Gesundheitsamtes: Nr. 3 Herbstzeitlosen