Das wunderschöne Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea) ist nicht zum Selbstsammeln geeignet. Das Heilkraut steht auf der “Roten Liste” der geschützten Pflanzen. Deshalb: Nur bewundern, nicht pflücken! Das Tausendgüldenkraut wird in Kulturen angepflanzt, damit Apotheker es in getrockneter Form oder als Extrakte verkaufen können. Die Heilwirkungen des Tausendgüldenkrauts: Die Bitterstoffe der getrockneten Blätter wie Blüten wirken appetitanregend, bei Krämpfen des Magens und des Darms (Blähungen).
Tee-Zubereitung: Einen Teelöffel voll (1,8 Gramm) getrocketes Tausendgüldenkraut wird mit 150 Milliliter (mittlere Teetasse) kochendem Wasser übergossen. Nach fünfzehn Minuten wird der Tee durch ein Teesieb gegossen. Er wird stets frisch etwa eine Stunde vor den Mahlzeiten aufgebrüht und dann nach Abkühlung lauwarm getrunken.
Wie alle bitteren Tees wirkt auch das Tausendgüldenkraut anregend auf das Verdauungssystem. Doch bitter ist nicht immer gleich bitter. In der Verwendung von Heilpflanzen-Tees gibt es geschmackliche Unterschiede, die Berücksichtigung finden sollten. Wer also die Bitterkeit des Tausendgüldenkrauts nicht mag, kommt vielleicht mit den Bitterstoffen des Wermuts, der Wegwarte oder des Beifusses besser zurecht. Ausprobieren geht hierbei über das Studieren. Zuerst kann also jeweils 20 Gramm von den ausgewählten Heiltees in der Apotheke gekauft, aufgebrüht und probiert werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Botanische Gärten zu besuchen und sich die enstsprechenden Heilpflanzen einmal anzuschauen. Heilpflanzen sprechen nämlich durch ihre Gestalt, die Form der Blüten, ihres Geruches zu den Menschen. So können persönliche Beziehungen zu einer Heilpflanze entstehen: Manche fühlen sich zum hübschen Tausendgüldenkraut mit ihrer Zartheit und den rosa Blüten hingezogen. Andere wiederum schätzen die gefiederte Robustheit des Wermuts. Geduld ist natürlich gefragt, denn die Heilpflanzen wachsen nicht zu allen Jahreszeiten im Botanischen Garten. Einige Heilpflanzen machen es einem nicht leicht, sie kennen zu lernen. Das Tausendgüldenkraut beispielsweise wächst häufig nur im Verborgenen.
Nicht zuletzt kann es hilfreich sein, beim Trinken des Heiltees an die Pflanze zu denken. Das hilft der eigene Seele, denn schließlich ist sie an der Gesundung ebenfalls beteiligt.