Im kunterbunten, lebendigen Mannheim, der Stadt “im Quadrat” sorgt der Luisenpark für Naherholung. Er ist nördlich der Innenstadt entlang des Nekars und leicht erreichbar gelegen. Er enthält einen Heilpflanzengarten. Ein Rundgang.
Der Luisenpark ist zweigeteilt. Der westliche Teil ist für alle Menschen zugänglich, der östliche, schönere für jene, die acht Euro Eintritt berappen. Ein Zutritt ohne Eintritt ist nicht möglich, da der Park mit Mauern oder Zäunen umfasst ist. Verschlungene Wege führen durch den Park. Er ist gepflegt und schön angelegt. Eingeteilt in unterschiedliche Bereiche bietet der Luisenpark für jeden Geschmack etwas.
Ausgedehnte Rasenflächen mit Liegen und Stühlen laden zum ausgiebigen Sonnenbaden ein. Ruhezonen sorgen für den nötigen Rückzug. An einem wunderschönen, warmen Spätsommertag ist der Park auch in der Wochenmitte gut gefüllt. Doch die Weite und die geschickt angelegten kleinen Refugien mit alten Bäumen, Blumenbeeten bieten genügend Platz — niemand muss sich auf die Füße treten.
Meine Wege führen zielgerichtet zum Heilpflanzengarten, der am Rande liegt. Zunächst geht es an einem großzügig angelegten Spielplatz vorbei, der vor allem von vielen Kindern mit ihren Müttern oder Omas bevölkert wird. Ein großer Springbrunnen plätschert vor sich hin. Ein künstlich angelegter See mit Booten, die unter Wasser elektrisch gezogenen werden, laden zu einer Bootsfahrt ein. Im Sonnenschein mit beginnendem herbstlichem Farbenspiel ist der Park bei warmen 25 Grad ausgesprochen schön.
Ein Skulpturenpark entlang meines Weges lässt mich immer wieder verweilen. Einige Skulpturen finde ich sehr gelungen. Die Auswahl der KünstlerInnen umfasst die letzten 50 Jahre, wobei sich Zeitgeist der 60iger, 70iger oder 90iger wiederspiegelt.
Ein “Baummann” bewacht den Eingang des Citrusgartens, der von einem Verein gepflegt wird.
Im hinteren Bereich liegt dann der Heilpflanzengarten. Er ist relativ überschaubar. Wie bei den meisten Heilpflanzen- oder Apothekergärten wurde auch dieser ganz im Sinne der modernen Pflanzenheilkunde angelegt. Das heisst, die Einteilung der Beete erfolgt nach den Schemata: Heilpflanzen für die Erkrankungen des zentralen Nervensystems: Dabei werden Heilpflanzen gezeigt, die bei Nervosität, Einschlafstörungen oder depressive Verstimmungen helfen (z.B. Baldrian, Hafer, Hopfen, Johanniskraut, Kalifornischer Goldmohn, Melisse, Passionsblume).
Erkrankungen des Herzens und der Kreislauforgane: Nachlassende Leistung des Herzens (z.B. Adonisröschen, Roter Fingerhut, Weißdorn) oder Vorbeugung von Herz- und Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck (Artischocke, Zahnstocherammei, Knoblauch).
Venenerkrankungen (z.B. Buchweizen, Rosskastanie, Steinklee), Husten und Erkältungskrankheiten (z.B. Eibisch, Spitzwegerich, Wilde Malve, Huflattich) oder Heilpflanzen, die bei Magen-Darm-Störungen hilfreich sind wie z.B. Anis, Koriander, Kümmel, Melisse, Kleine Bibernelle, Oregano und so weiter. Nichts wirklich Überraschendes leider. Ein paar extra Beete haben mir gefallen, die z.B. amerikanische Heilpflanzen vorstellten oder wichtige Heilpflanzen der Homöopathie (z. B. Bittersüßer Nachtschatten, Eisenhut, Zaunrübe, Weinraute, ) und traditionelle chinesische Heilpflanzen wie Chinesischer Engelwurz, Chinesischer Salbei, Siegesbeckienkraut.
Wie üblich im Herbst hatten die meisten Heilpflanzen ihre Samen- und Früchtebildung abgeschlossen. Die Blätter begannen sich herbstlich braun oder bunt zu färben. Viele Heilpflanzen waren einfach nicht mehr so fotogen, da kaum noch interessante Blüten sichtbar oder die Blätter von den Insekten oder Schnecken zerfressen wurden.
Im Frühjahr und Sommer ist das Fotografieren einfacher. Dennoch lohnt sich natürlich ein Besuch auch im Herbst wegen der Buntfärbung und, nicht zuletzt, um die Früchte- oder Samenbildungen anzusehen. Es werden regelmäßige Führungen durch den Heilpflanzengarten angeboten. Dazu sollte dann allerdings vorher angerufen (Telefon: 0621–410050) oder Infos von der Website (www. luisenpark.de) abgerufen werden.
Mehr:
Baldrianwurzel Monographie
Melissenblätter Monographie