Verschiedene Heilpflanzen sind Grundlage für Räucherungen. Sie werden getrocknet, gepresst und finden sich als Räucherstäbchen oder ‑Kegeln wieder. Getrocknete Heilpflanzen können jedoch auch in ihren losen Bestandteilen geräuchert werden, so als Wurzeln, Blätter, Zweigen oder Samen.
Das Räuchern — also Abbrennen von getrockneten Heilpflanzen ist uralt und seit jeher Bestandteil von Ritualen. Durch das Abbrennen, dem Entstehen des Rauches mit wohlriechenden Stoffen wird eine Verbindung der diesseitigen zur jenseitigen Welt der Ahnen und Götter hergestellt. Die Gebete, Fürbitten der Menschen können dann leichter vernommen werden. Räucherungen wurden und werden heute noch zur rituellen Reinigung verwendet. Die Befreiung/ Reinigung von alten (negativen) Energien von Räumen, Gebäuden, Menschen steht im Vordergrund. Bei schamanischen Heilriten sind Räucherungen Bestandteil, um z.B. Menschen von Geistern und deren unliebsamen Einflüssen zu befreien. Denn langfristige, negative Einflüsse können in der Entstehung von Krankheiten enden.
Es gibt sehr viele Heilpflanzen, die Verwendung finden. Wer sich für die heilsamen Möglichkeiten des Räuchers interessiert, kann sich in bestehende, umfangreiche Literatur einlesen. Eine der weltweit wichtigsten Räucher-Heilpflanze ist Beifuss. In der chinesischen traditionellen Medizin (TCM) werden fest gepresste, kleine Beifusskegeln (Moxakegel) auf bereits gestochene Akupunkturnadeln oder auf eine Ingwerscheibe (direkt auf die Haut und Akupunkturpunkte) gesetzt und angezündet. Die Moxakegel glimmen dann langsam herunter und erzeugen zusätzliche „Hitze“ — Qi wird „aufgefüllt“.
Nach dem gleichen Prinzip funktionieren kleine Moxa-Kegel in der koreanischen Akupressur. Auf kleine Papier-Metall-Plättchen werden Moxa-Kegeln auf Akupressurpunkte gesetzt und abgebrannt. Die Hitze wirkt auf die Akupressurpunkte und füllt diese “mit Hitze und Energie” auf. Wichtig: Auch kleine Akupunkturkegeln dürfen niemals direkt auf die Haut gesetzt werden — es kann zu Verbrennungen kommen.
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