In den Schweizer Alpen gibt es noch richtige Heilpflanzen- und Wildkräuterwiesen. Das dieses auch weiterhin so bleibt, dafür sorgt der Schweizer Bund. Im Rahmen von Biodiversitäts-Programmen werden Bauern unterstützt, die hoch oben in den Alpen ihre Weiden betreiben.
Denn wie auch im übrigen Europa müssen die Schweizer Bauern wirtschaftlich arbeiten. Wirtschaftlich in dem Sinne, dass Dünger gebraucht oder auch Massentierhaltung betrieben werden muss. Oft wissen die Bauern genauso wie ihre Kollegen vom Flachland nicht, wohin mit der Gülle. Deshalb haben die Schweizer Bauern angefangen, auch auf den hochgelegenen Weiden, Gülle auszufahren. Mit fatalen Folgen für die Heilpflanzen und Wildkräuter, die dort oben oft unter schwierigen Bedingungen wachsen. Auch die Schweizer Verantwortlichen blickten mit Sorge auf die immer grüner werdenden Weiden, die genauso wie in Deutschland wegen Überdüngung nur noch Löwenzahn beherrbergten.
Der Bundesrat legte 2008 fest, sich im Rahmen der Erhaltung der Biodiversität auf internationaler Ebene anzuschließen (UNO-Generalversammlung 2006) und auch auf kantonaler Ebene etwas zu tun. Nun bekommen Bauern Prämien, die aufs Gülle oder Pestizide verspritzen verzichten. Sie verpflichten sich bis zum 15.07. die Pflanzen auf den Almen stehen zu lassen. Das ist der Zeitpunkt, wo die Pflanzen ihre Samenbildung abgeschlossen haben (im Unterland bis zum 15.06). Erst danach wird zum ersten Mal gemäht.
Die Prämien sind gestaffelt, je nach dem wie hoch die Dichte der Heil- und Wildpflanzen auf einem Quadratmeter ist. Die höchste Prämie wird für Wiesen gezahlt, wo auf jedem Quadratmeter mindestens sieben Orchideen (egal welche Art) wachsen.
Quellen:
http://www.parlament.ch/d/suche/seiten/geschaefte.aspx?gesch_id=20083222
Strategie_Biodiversität_Schweiz_de_2011-09–16.pdf
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