Hagebutten (Rosae fructus) sind die Früchte der Heckenrosen (Rosa canina). Sie sind bekannt unter den volkstümlichen Namen wie Hundsrose, Wildrose, Zaurose, gemeine Heckenrose. Wie ihre Namen sind die Früchte in vielen Formen, Größen oder auch unterschiedlichen Farben zu finden. Am häufigsten abgebildet oder verwendet werden die dunkelroten, etwas kleineren, harten Hagebutten-Früchte. Sie werden vollreif gepflückt. Da Heckenrosen als Büsche oder zum Windschutz überall auf dem Lande (an Waldrändern, in Gebüschen, als Hecken oder an sonnigen Heidehängen) angepflanzt sind, ist es zumindest dort nicht schwierig, schnell einen Eimer voll zu ernten. Zum Pflücken empfliehlt sich sowohl alte Kleidung als auch Handschuhe zu tragen. Denn schließlich gehören Heckerosen zu den Rosenarten (Rosaeae) und wehren sich mit Dornen.
Hagebutten sind ein beliebtes, traditionelles Heilmittel. Früher wie heute werden die Früchte gesammelt und mit oder ohne Kerne getrocknet. Das Entkernen ist eine mühsame Arbeit, zu der ebenfalls Handschuhe nötig sind. Denn im Inneren sind die Hagebutten mit Borstenhaaren ausgekleidet, die einen hässlichen Juckreiz auslösen können. Die Früchte werden entweder ganz mehrere Tage in die Herbstsonne gelegt (sie müssen gegen Abend reingeholt werden, damit sie keine Feuchtigkeit abbekommen). Oder die entkernten Früchte werden bei etwa 40 Grad im Ofen schonend getrocknet. Wenn die Früchte trocken sind, haben sie eine schrumpelige Oberfläche und lassen sich leicht knackend zerreiben.
Sie kommen in dunkle gut schließende Gläser. Die Inhaltstoffe sind Vitamin C und andere Vitamine wie Vitamin A, B1, B2, K und P. Außerdem enthalten sie Mineralstoffe, Zucker und Fruchtsäuren. Letzteres bringt den fein säuerlichen Geschmack in den Tee, der angenehm und leicht wiedererkennbar ist. Hagebuttentee schmeckt prima im Winter mit etwas Honig. Im Sommer schmeckt er kalt wegen seiner Fruchtigkeit ebenso lecker.
Tee-Zubereitung: Entweder mehrere Früchte mit Kernen (mindesten 10 — sie können häufiger aufgebrüht werden) oder 2 Teelöffel zerkleinerte, getrocknete Hagebuttenschalen auf eine mittelgroße Tasse (150 Milliliter) geben. Mit heissem Wasser überbrühen und 10 Minuten abgedeckt stehen lassen. Der Tee eignet sich auch als Anti-Erkältungstee.
In der Wildkräuterküche sind Hagebutten Bestandteil von leckeren Chutneys. Sie können aber auch zu Marmeladen oft in Kombination mit Äpfeln, Fliederbeeren verarbeitet werden. Aber wie schon erwähnt: Das Entkernen ist recht unerfreulich und langwierig. Das macht alleine keinen Spaß, sondern nur arbeitsteilig mit vielen Freunden.
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