Die Briten haben mit ihrem Frühstück, dem morgentlichen Porridge, die Hafer-Grütze bekannt gemacht. Die Grütze wird aus gespelztem Hafer mit Milch oder Wasser zu cremiger Konsistenz gekocht. Meistens wird sie noch mit Salz, Zucker oder Sahne verfeinert — doch selbst in dieser Form, schmeckt die Grütze nicht jedem. Sie erinnert viele nur an Haferschleim oder ‑Suppe (nur auf Wasserbasis), einer Krankenkost, die Magen-Darm-Kranken verabreicht wird. Sie schont die Verdauungsorgane und versorgt den Kranken mit Flüssigkeit und wertvollen, hilfreichen, nahrhaften Inhaltstoffen, die zur baldigen Gesundung beitragen können.
100 Gramm ganzes, entspelztes Haferkorn enthält unter anderem: 2,9 Gramm Mineralstoffe und Spurenelemente (z. B. Kieselsäure, 5,8 mg Eisen, 4,5 mg Zink), Vitamine (z. B. 2,4 mg Niacin, 0,5 mg Vit. B2) und 12 g Eiweiß sowie Aminosäuren, 7,1 g Fett, 6 g Ballaststoffe und 60 g Kohlenhydrate — kein Wunder also, dass die Briten Hafer als nahrhafte und energiereiches Frühstück schätzen. Es ermöglicht tatsächlich einen gesunden Start in den Morgen — und ist vielleicht sogar noch kombiniert mit Äpfeln (siehe Beitrag) oder saisonalen, heimischen Früchten wie Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren unschlagbar.
Auch das Haferstroh (Stramentum Avenae) ist heilsam. Es enthält Pektinstoffe, viel Kieselsäure und Vitamin A. Haferstroh (aus der Apotheke) wird abgekocht und zum Beipiel Badewasser hinzugesetzt, um entzündliche Hauterkrankungen mit Juckreiz zu lindern beziehungweise zu heilen.
Anwendung und Zubereitung: 100 Gramm getrockenetes Haferkraut (bestehend aus gedroschenen, getrockneten Laubblättern und Stängeln des Haferstrohs) mit 3 Liter Wasser ansetzen, 20 Minuten kochen, danach durch ein Teesieb geben und dem Vollbad zufügen.
Fussbad: Bei chronischen kalten oder übermüdeten Füssen.
In der Volksheilkunde ist Hafer seit jeher (spätesten den Römern) ein bedeutsames Heilmittel: Es kommt zur Heilung von Magen-Darm-Erkrankungen zum Einsatz, bei nervösen oder körperlichen Erschöpfungszuständen, als Nahrungsmittel für Zuckerkranke. Hafer war auch das Mittel um Rheuma, Gicht und Stoffwechselerkrankungen zu heilen.
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