Grindelia (Grindelia robusta Nutt) stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie wächst nur im Westen des Landes von Kanada bis Mexiko. Die zur Familie der Korbblütler gehörende Heilpflanze hat antibakterielle, antientzündliche und entkrampfende Wirkstoffe.
Sie ist bei uns noch nicht so bekannt. Sie blüht vom Ende Juli bis in den August hinein. Arzneilich verwendet werden die Blätter, Stengel und Blüten. Daraus werden zum Beispiel Tees hergestellt, Extrakte oder Tinkturen. Grindelia wird bei Atemwegserkrankungen eingesetzt, bei Katarrhen, Bronchitis und “produktivem” Husten, das heißt wenn sich schon Schleim gebildet hat, der abgehustet wird.
Tee: 4–6 Gramm pro Tag für Erwachsene als Teeaufguss: 2 Teelöffel pro 150 Milliliter mit heissem Wasser übergießen, 10 Minuten abgedeckt stehen lassen und warm trinken.
Bei den Tinkturen beträgt die Tagesdosis 3–6 Gramm pro Tag für Erwachsene — für Kinder fehlen die Angaben, wie häufig.
Grindelia bei Atemwegserkrankungen
Grindeliae herba (syn. Flores Grindeliae, Herba Grindeliae, Stipites Grindeliae, Summitates Grindeliae); Grindeliakraut, die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten, blühenden Stengelspitzen und Blätter. Inhaltsstoffe: Diterpene (10–20 % Harzanteil, vor allem Grindeliasäure und weitere 14 Grindelan- Diterpene), Flavonoide (Kämpferolether, Luteolin, Quercetin und Quercetinether, Acacetin, Kumatakenin), Polyine, und andere
Matricarianol und Matricariaester, äther. Öl (0,3 %, komplexer Zusammensetzung), Triterpensaponine (mit Bayogenin, Echinocystsäure, Oleanolsäure, Grindeliasapogenin D und Polygalasäure als Aglyka), Gerbstoffe, Phenolcarbonsäuren, und andere
Chlorogensäure, p‑Cumarsäure, Ferulasäure, Kaffeesäure und Vanillinsäure, Hentriacontan sowie Phytosterole.
Anwendung: bei Katarrhen der oberen Luftwege. In der Volksheilkunde darüber hinaus auch bei Blasenentzündungen, Tuberkulose, Arteriosklerose, gastrointestinalen Krämpfen, Nierenentzündung und Erkrankungen der Milz.
aus Karl Hiller, Matthias F. Melzig: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Spektrum, Heidelberg, 2003 (bei Amazon kaufen).
Autorin
• Marion Kaden, Berlin, 23. Juli 2016.
Bildnachweis
• Marion Kaden (mk), Berlin.
Quelle
• ESCOP Monographs. Second edition, Supplement 2009. Thieme Verlag, Stuttgart (bei Amazon kaufen).
weitere Infos
• European Medicines Agency zu Grindelia
• Grindelia-Monographie im Madaus-Lehrbuch der biologischen Heilmittel
• Pflanzliche Antibiotika – helfen sie wirklich?