Mitte/ Ende Oktober begann meine Mutter alljährlich mit den Weihnachtsvorbereitungen. Das Früchtebrot musste rechtzeitig gebacken werden, damit es zum 1. Advent “durchgezogen” war. Früchtebrot gab es bei uns nämlich nicht zu Weihnachten, sondern zur Vorfreudensteigerung schon zur Adventszeit. Kurz vor dem 1. Advent hat sie emsige Backaktivitäten an den Tag gelegt, um dann all ihre Lieben in der Ferne mit ihren Weihnachtsgebäck-Päckchen zu erfreuen. Da meine Mutter leider nicht mehr lebt, backe ich nun also in diesem Jahr in liebevollem Angedenken das Weihnachtsgebäck selbst. Zuerst das Früchtebrot:
Das Rezept ist simpel, auch die Ausführung, nur das Kleinschneiden der Zutaten ist zeitaufwändig. Dafür habe ich etwa 2 Stunden gebraucht. Zum Früchtebrot gehört, wie auf dem Foto abgebildet: Getrocknete Aprikosen, Rosinen, Zitronade, Mandeln, getrocknete Feigen und Backpflaumen, Mehl, Datteln, Haselnüsse — von diesen aufgezählten Zutaten jeweils 125 Gramm. Hinzu kommen noch eine halbe Packung Backpulver und 3 große Eier zum Binden. Es kommen keine weiteren Zutaten wie Zucker, Zimt u.s.w hinzu. Die Datteln, Feigen, Aprikosen enthalten genug Süße, die Nüsse genügend Fett.
Es wird also alles klein geschnippelt. Zur Arbeitserleichterung können gehackte Mandeln oder Haselnüsse gekauft werden. Da die dann jedoch teurer sind und nicht mehr so schmackhaft, mache ich das lieber selbst. Das Vermengen wird bei jedem erneuten Hinzufügen einer Zutat gemacht. So verteilt sich alles gut. Zum Schluss kommen Mehl, Backpulver und die gehackten Nüsse hinzu. Um dem Ganzen einen Zusammenhalt zu geben, kommen noch drei Eier hinzu, auch die werden wieder mit Allem gut verrührt.
Schließlich kommt die Masse in eine mit Butter ausgefettete Form. Der Ofen (Umluft) auf 175 Grad, das Früchtebrot wird 1 Stunde lang gebacken. Ich habe eine Alufolie darüber gelegt, damit die Oberfläche nicht verbrennt. Nach einer Stunde ist das Früchtebrot so, wie ganz oben abgebildet.
Ich weiss nicht, ob das Früchtebrot aus dem Erzgebirge einen Schokoladenüberzug hat? Meine Mutter machte das so. Und damit die Familientradition erhalten bleibt, übernehme ich dies: Eineinhalb Tafeln “Herrenschokolade” (80 Prozent Kakaoanteil) wird in einer Metallschüssel und im Wasserbad (Topf mit kochendem Wasser) aufgelöst. Wenn die Schokolade flüssig ist, wird sie mit einem Pinsel verteilt. Das gute Stück wird nach dem Erkalten der Schokolade in Alupapier verpackt und zum Ruhen in einen kühlen Raum gelegt.
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Früchtebrot: Lecker, gesund, ballaststoffreich