Die Früche und Blätter der Berberitze (Berberis vulgaris) leuchten im September. Die Pflanze ist bei uns nicht so häufig anzutreffen. Ursprünglich stammt sie aus dem ehemaligen Jugoslawien. Hauptlieferant der getrockneten Früchte ist die Türkei. Überall dort, wo Trockenfrüchte von Nüssen bis hin zu getrocketen Ananas, Papayas verkauft werden, sind meistens auch Berberitzen-Früchte zu haben. Die Früchte sind bis zu einem Zentimeter groß, rot und erfrischend säuerlich.
Frisch geerntet haben die Früchte einen noch säuerlicheren Geschmack, als die getrocknete Ware. Sie enthalten zum Beispiel Apfel- oder Urolsäure und Vitamine. Letztere sind allerdings nur noch in den frischen Früchten enthalten. Die knallroten Früchte finden in der Küche Verwendung und können zu Berberitzensaft, ‑sirup, ‑mus, oder Berberitzenmarmelade verkocht werden. Früher wurden sie auch zu Brandwein oder Essig verarbeitet.
Berberitzen-Strauch-Besitzer können im September also aus dem Vollen schöpfen. Aus den frischen Früchten lässt sich übrigens ein leckerer Tee bereiten:
Rezept: 1–2 Teelöffel angestoßener Früchte in einen großen Becher geben. Mit 150 Milliliter heißem Wasser überbrühen. Etwa 15 Minuten ziehen lassen. Die Früchte können anschließend abgeseiht werden — müssen aber nicht. Sie lassen sich essen — den Kern ausspucken.
In den Ursprungsländern gehört die Berberitze zu den Heilpflanzen. Sowohl die Früchte wie auch Rinde oder Wurzel der Pflanze dienen zur Herstellung volkstümlicher Arzneien: Zur Behandlung von Erkrankungen oder Beschwerden der Niere, des Magen-Darm-Traktes oder von Husten wie Kreislauf-Beschwerden.
Wurzel-Abkochungen werden bei Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems, zur Blutreinigung oder als fiebersenkendes Mittel eingesetzt.
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danke für den Beitrag. Berberitze ist für mich ein vergessenes Heilkraut, worüber sonst wenig berichtet wird. Meine Großmutter schwörte auf Berberitzenlikör, den sie selbstverständlich selbst herstellte, und trank jeden Morgen ein Gläschen davon.