Die Blätter des Frauenmantels (Alchemilla vulgaris) sind nach einem Regen oder früh morgens, wenn der Tau noch die Blätter benetzt, besonders fotogen. Die Blätter des Frauenmantels sind über und über mit feinsten Härchen bedeckt. Sie sind ganz weich und bilden einen Flaum, der die weichen Blätter schützt. Die Härchen sorgen für die Wasserabweisung, so dass Tau- oder Regentropfen in verschieden Größen davon abperlen oder im fächerartigen Blatt aufgefangen sind.
Die Heilfpflanze hat eine lange erfahrungsheilkundliche Tradition. Ihre Namen zeigen, dass sie den Frauen und verschiedenen Frauenleiden zugeordnet wurden: Muttergottesmantel, Liebfrauenmantel, Weiberkittel oder Mutterkraut wurde es auch genannt. Die Heilkundigen hatten durch Beobachtung entdeckt, dass die Heilpflanze zusammenziehende Wirkungen hatte. Frauenmantel war ein bewährtes Mittel gegen Unterleibs- und Monatsregelbeschwerden oder wurde auch bei starken Monatsblutungen eingesetzt. Die blutstillende Wirkung kam auch äußerlich zum Einsatz als Wundheilungsmittel, Hildegard von Bingen oder Paracelsus nannten es beispielsweise Wundkraut und schätzten es sehr.
Frauenmantel mag humusartigen, feuchten Boden. Sie eignet sich als hübsche Randbepflanzung von Gartenwegen oder als Bodendecker. Für den Frauenmanteltee wird das blühende Kraut mit Blättern ohne Wurzeln geerntet. Der Tee kann aus frischen oder getrockneten Blättern hergestellt werden (Tee-Rezept).
Eine weitere Einsatzmöglichkeit des Frauenmantel-Tees ist bei Druchfall oder Magen-Darm-Erkrankungen. Dann sind 5–10 Gramm Frauenmantelblätter (frisch oder getrocknet) für einen Becher (150 Milliliter) nötig und mehrmalige Teeaufbrühungen pro Tag. Bitte die Grenzen der Selbstmedikation beachten: Geht der Durchfall nach zwei Tagen nicht weg oder die Magen-Darm-Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden — es kann auch eine Erkrankung dahinter stecken.
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