Die Fliederbeeren (Sambucus nigra) — manche sagen auch Holunderbeeren — sind reif. Die Früchte hängen in dicken Dolden und warten nur darauf, endlich gepflückt zu werden. Fliederbeeren sammeln macht Spaß, weil sich schnell ein Korb voll ist. Daraus wird eine Fliederbeersuppe gemacht. Lecker!
Wie schon häufiger in diesem Jahr festgestellt: 2013 ist ein ausgezeichnetes Beerenjahr. Deshalb gibt es reiche Ernte auch bei den Fliederbeeren. Wer einen Entsafter hat, kann sich leicht einen Vorrat an Fliederbeersaft für Herbst und Winter anlegen. Fliederbeersaft oder leckere Fliederbeersuppe — mit Griesklößchen und Apfelschnitzen — sind nicht nur lecker. Sondern auch ein bewährtes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten. Übrigens auch in der Kinderheilkunde. Und das schon seit Jahrhunderten.
Wissenschaftler beschäftigen sich immer wieder mit den verschiedensten Wirkstoffen der Heilfplanzen. Genauso wie die schwarzen Johannisbeeren enthalten Fliederbeeren reichliche Mengen an Polyphenolen, fanden nun Wissenschaftler heraus. Die Polyphenole aus konzentrierten Extrakten von Flieder- oder schwarzen Johannisbeeren vermindern die Beschwerdesymptome von Grippeviren (Influenza A und B) und wirken auch bei Herpes simplex Viren (Lippenherpes), fanden Wissenschaftler heraus. Sie bestätigten durch klinische Studien also, was die Erfahrungsheilkunde schon längst weiss. Allerdings fügten sie hinzu: Die arzneilichen Wirkungen liessen sich wahrscheinlich nicht bei Säften oder Marmeladen erwarten. Doch wer weiss: Erstens wird dies aus Kostengründen wahrscheinlich nie untersucht. Zweitens weiss jeder Mensch, der eine heisse Fliederbeer- Suppe oder einen Fliederbeer-Saft gegessen bzw. getrunken hat, wie einheizend, wohltuend und wirksam diese sind. Deshalb: Rein in die Fliederbeeren. Allerdings müssen sie unbedingt gekocht werden! Roh sind sie vollkommen unverträglich.
Quelle: Schilcher H.: Wildfrüchte des Herbstes. Zaenmagazin (Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin), Freudenstadt, 3/2011. S. 15 ff.
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also erstmal: Holunderbeeren enthalten das Blausäurederivat Sambucin. Dieses ist roh leicht giftig und kann Übelkeit und Erbrechen auslösen. Deshalb müssen Holunderbeeren auch immer gekocht werden oder erhitzt in irgendeiner Form. Bei Kuchen weiss ich, dass der Kuchen mindestens bei 150 Grad gebacken werden muss, um das Blausäurederivat unschädlich zu machen. Vom Trocknen im Ofen habe ich ehrlich gesagt noch nichts gehört. Ausprobiert habe ich es auch nicht. Apfelringe werden ja bei Temperaturen von 60 Grad gedörrt und das über viele Stunden lang. Ob die Holunderbeeren heissere Temperaturen vertragen und wie sie sich dann verändern — keine Ahnung. Grundsätzlich dörre ich nicht, weil ich das Verfahren zu energieaufwändig finde.
kann man eigentlich Fliederbeeren im Ofen trocknen? müsste doch eigentlich gut im Müsli schmecken ;=)