Erntezeit für Fenchelfrüchte (Foeniculum vulgare): Die Dolden werden nun vorsichtig abgeschnitten, auf Zeitungspapier ausgebreitet und getrocknet. Wenn sie wirklich trocken sind, lassen sie sich leicht von den Dolden abschlagen oder fallen schon von alleine ab. Danach kommen die aromatischen Früchtchen der Haltbarkeit wegen immer in dunkle Gläser. Sie finden vielseitige Verarbeitung in der Küche: Als Gewürz zum Würzen von Fleisch, zum Einmachen von Gurken und Sauerkraut, zum Brotbacken oder bei der Käseherstellung. Beliebt sind Fenchelfrüchte wegen ihrer milden, verdauungsfördernden Wirkung.
Fenchelfrüchte liefern auch einen angenehmen Verdauungs- Tee. Er kommt bei Magenschmerzen* oder -Krämpfen, bei Bauchschmerzen oder Blähungen zum Einsatz. Um die heilwirksamen Öle aus den Früchten herauszuholen, müssen sie vor jedem Tee aufbrühen angestoßen, das heisst zerstört werden. Dazu wird ein Teelöffel Fenchelfrüchte in einen Mörser gegeben und zerstößelt. Wer keinen Mörser hat, kann sie auch in einer Tasse zum Beispiel mit einer Kuchenrolle bearbeiten. Danach werden die zerstoßenen Früchte in einer Tasse mit 150 Milliliter heißem Wasser überbrüht. Eine viertel Stunde abgedeckt stehen gelassen, damit die Wirkstoffe ins Wasser übergehen können, zuletzt abgeseiht. Nach jeder Mahlzeit wird eine Tasse lauwarm getrunken.
Auch Säuglinge bekommen den Tee gegen Blähungen oder zur Beruhigung bei Durchfällen oder anderen Darmbeschwerden. Wegen seines milden angenehmen Geschmacks akzeptieren ihn Kinder gern. Auch für Kinder mit Ess-Problemen ist Fencheltee geeignet: Sie können täglich eine Tasse mit einem Teelöffel Honig zur Appetitanregung zum Trinken bekommen. Der Tee sollte immer frisch aufgebrüht und den Kindern nur lauwarm angeboten werden.
Fencheltee ist auch als Milchbildungstee gekannt: Zwei mal täglich einen Esslöffel auf 150 Milliliter — die gleiche Zubereitung wie oben.
* Bei länger anhaltenden Magenschmerzen sollte ein Arzt aufgesucht und die möglichen Ursachen abgeklärt werden.
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