Der Faulbaumträgt seinen Namen zu Unrecht, denn er ist ein Strauch, der bis zu drei Metern hoch wachsen kann. Weil er eher feuchten Untergrund mag, lebt er in Auwäldern und Mooren.
Die abführende Faulbaumrinde (Fragulae cortex) sollte bei Verstopfung nur kurzfristig angewendet werden, weil sie stark darmschleimhautreizende Wirkungen hat. Sie sollte nur dann eingesetzt werden, wenn z.B. weicher Stuhl erwünscht ist wie bei Hämorrhiden oder Analfissuren. Für Verstopfung gibt es viele andere Abführmittel, wie z.B. Sennesfrüchte. Die Faulbaumrinde sollte nicht bei unbestimmten Darmbeschwerden oder akuten Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulzerosa, Schwangerschaft oder in der Stillzeit verwendet werden.
Als Nebenwirkungen können sich krampfartige Magen-Darm-Beschwerden ergeben. Die kurzfristige Einnahme wird empfohlen, weil die Faulbaumrinde auf den Elektrolythaushalt des Darmes stark einwirkt. Bei längerfristiger Einnahme kann es zu Elektrolytverlusten kommen. Muskelschwäche, Störungen der Herzfunktion bei gleichzeitiger Einnahme von Herzglykosiden (Medikamente, die die Schlagkraft des Herzes steigern) können sich daraus ergeben.
Der Faulbaum ist giftig. Arzneilich wird nur die Rinde verwendet und diese auch nur, wenn sie mindestens ein Jahr lang gelagert wurde. Also: Frische Rinde niemals einnehmen. Deshalb bitte abgelagerte Apothekenware verwenden! Frische Faulbaumrinde kann starkes Erbrechen und starke Krämpfe auslösen. An dieser Heilpflanze zeigt sich, dass es nicht nur “milde, sanft” wirkende Heilpflanzen gibt, sondern auch welche mit durchschlagender und bei falscher Anwendung gefährlicher Wirkung.
Mehr:
Verstopfung: Mehr trinken kann helfen
Erdrauch: Bei Verstopfung und krampfartigen Beschwerden
Kommentare sind geschlossen.