Färberwaid (Isatis tinctoria) blüht von Mai bis Juni in einem überstrahlenden Gelb. Färberwaid wurde von den Römern in unsere Gefilde eingeführt und in großem Umfang als Nutzpflanze angebaut. Heute ist die Pflanze nur wenigen bekannt. Kenner essen ihre jungen Blätter im Frühjahr in Salaten oder machen aus den Samen im Herbst ein delikates Speiseöl.
Der ursprüngliche Nutzen der Pflanze lag, wie der Name schon andeutet, im Färben von Stoffen. Denn aus den fermentierten Blätter wurde ein blauer Farbstoff gewonnen. Er war bis ins 15. Jahrhundert ausgesprochen wichtig. Bis die Engländer Indigo (Indigofera tinctoria) einführten. Weil das Indigo-Blau aus den britischen Kolonien zum einen kräftiger zum anderen wesentlich farbstabiler war, verlor der Anbau von Färberwaid vor allem in Thüringen seine Bedeutung.
Menschen, die sich hobbymäßig mit dem Färben von Stoffen und Wollen beschäftigen, nutzen die Pflanze immer noch. Wer sie anbauen will braucht trockene, sonnige Böden. Sie mag keinerlei Staunässe. Sie lässt sich relativ leicht aus Samen ziehen und bietet im Garten auch den Insekten Nahrung.