Engelwurz (Angelica archangelica) ist eine prachtvolle, unübersehbare Heilpflanze. Sie kann bis zu zwei Meter hoch werden. Das Doldengewächs mag feuchten Untergrund, wächst also in der Nähe von Bachläufen und feuchten Wiesen. Engelwurz enthält Bitterstoffe und wird deshalb als Amarum aromaticum eingesetzt.
Bitterstoffe sind wichtig für die Verdauung. Bei der heutigen Ernährung spielen Bitterstoffe eigentlich kaum noch eine Rolle. Aus den Gemüsen werden z.B. die Bitterstoffe herausgezüchtet und freiwillig nehmen die Wenigsten bittere Nahrungsmittel zu sich, weil sie nicht schmecken. Süß ist die beliebteste Geschmacksrichtung oder Umami. Dabei sind Bitterstoffe wichtig, sie sind verdauungsfördernd, helfen dem Darm in Schwung zu kommen. Engelwurz regt die Gallentätigkeit an und beseitigt Blähungen (wirkt also auch als Antiblähmittel).
Die Monographie des Engelwurz empfiehlt die Heilpflanze bei Appetitlosigkeit, dyspeptischen Beschwerden wie leichten Magen-Darm-Krämpfen, Völlegefühl und Blähungen einzusetzen.
Da die Heilpflanze auch noch Furanocumarine enthält empfehlen Wissenschaftler bei längerfristiger Einnahme auf Sonnenbäder oder intensive UV-Strahlung zu verzichten. Furanocumarine machen lichtempfindlich.
Der Apotheker M. Pahlow [1] empfiehlt Engelwurz bei Magenbeschwerden, die durch Ärger, Stress oder Unruhe entstehen. Damit der bittere Engelwurz abgemildert wird, empfiehlt er eine Teekombination, die etwas abgemildert wird durch andere Heilpflanzen.
Teerezept: Engelwurz (20), Kalmus (20), Melissenblätter (10), Erdbeerblätter (10). Die Zahlenangaben beziehen sich auf Milligramm. Die Teemischung wird in der Apotheke zusammengestellt.
Ein gehäufter Esslöffel der Teemischung wird mit ¼ Liter Wasser überbrüht, 15 Minuten lang abgedeckt stehen gelassen, abgesiebt. Der Tee wird nach dem Mittag- und Abendessen getrunken.
Quelle: [1] Pahlow M: Das große Buch der Heilpflanzen. Gräve und Unzer Verlag Gmbh, München, 1993.
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Angelikawurzel Monographie