Eber­esche: Mehr als nur eine Vogelbeere

Rot leuchtende Ebereschen-Früchte
Rot leuch­ten­de Ebereschen-Früchte

Die Eber­eschen-Früch­te (Sor­bi aucu­pa­riae fruc­tus) leuch­ten. Sie sehen aus wie klei­ne Äpfel­chen, sind im bota­ni­schen Sin­ne auch eher wel­che und kei­ne Bee­ren. Die Eber­esche gehört näm­lich zu den Kern­obst­ge­wäch­sen der Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se (Rosaceae). Frü­her waren die Eber­eschen-Früch­te wegen ihres hohen Vit­amin-C-Gehalts sehr geschätzt. Mar­me­la­de, Mus oder Kon­fi­tü­re wur­de dar­aus berei­tet. Die­se Tra­di­ti­on geht ver­lo­ren. Es kann dar­an lie­gen, dass fälsch­li­cher­wei­se behaup­tet wur­de, Eber­eschen-Früch­te sei­en gif­tig. Tat­säch­lich ent­hal­ten sie Para­sor­bin­säu­re. Die­se ist jedoch nur beim Ver­zehr roher Eber­eschen-Früch­te unver­träg­lich. Wer­den die Früch­te gekocht oder vom Frost “ein­ge­fro­ren”, wird die Para­sor­bin­säu­re zu Sor­bin­säu­re umbaut.

Ab 1895 war bekannt, wie aus Para­sor­bin­säu­re Sor­bin­säu­re her­ge­stellt wer­den kann. Sor­bin­säu­re wur­de und ist nach wie vor ein belieb­tes Kon­ser­vie­rungs­mit­tel für Lebens­mit­tel. Heu­te wird sie aller­dings nur noch syn­the­tisch hergestellt.

Eber­eschen-Früch­te waren in der Volks­me­di­zin beliebt und hat­ten ein brei­tes Ein­satz­spek­trum: Bei Erkran­kun­gen der Nie­ren, Rheu­ma­tis­mus, Stö­run­gen des Harn­säu­re­stoff­wech­sels, Katar­rhen, Ent­zün­dun­gen, Vit­amin-C-Man­gel, Stoff­wech­sel­an­kur­be­lung (sie­he Mono­gra­phie Eber­eschen-Früch­te).

Bekann­ter ist die Eber­esche als Vogel­bee­re. Denn die Vögel nut­zen die Früch­te ab Okto­ber, wenn das Nah­rungs­an­ge­bot klei­ner wird. Die Vögel fres­sen die Früch­te und schei­den die Ker­ne aus, zum Guten der Eber­esche, die sich auf die­se Wei­se weit­hin ver­brei­ten kann. Die Eber­esche ist ein anspruchs­lo­ser Laub­baum, die Besie­de­lung ihrer Ker­ne ist nahe­zu auf allen Böden möglich.

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