Auf den Reliefbildern Babyloniens wird keine Pflanze so häufig abgebildet, wie die Dattelpalme. Ihr wurde allergrößte Wertschätzung entgegen gebracht. Kein Wunder, denn die Dattelpalme wird 100prozentig wirtschaftlich genutzt. Auch heute noch.
Das Holz wird zum Bauen oder als Feuerholz verwendet, die Blätter zum Decken von Dächern oder zum Flechten von Körben. Die Früchte sind Nahrungs- oder Arzneimittel. Im Papyrus Ebers sind eine ganze Reihe von medizinischen Rezepturen nachzulesen wie zum Beispiel zerdrückte Datteln in gesüßter Milch als Hustenmittel. Denn die Datteln enthalten Schleimstoffe, so dass sie bei verschiedenen Arten von Lungen- oder Atemerkrankungen in Kräutertees oder mit sonstigen Zusätzen verordnet wurden. Dattelpalmen waren ebenso Lieferant für einen beliebten Palmwein. Dazu zapften die Ägypter schon lange vor Christi Geburt alten Dattelpalmen ihren Saft ab. Dieser vergor sofort und wurde als Rauschmittel, als Aphrodisiakum oder als Zusatz für einen rituellen Zaubertank genutzt.
Die Früchte der Dattelpalmen sind länglich rund, oliven- oder eichelähnlich. Wenn sie frisch sind, haben sie eine kräftig gelbe Farbe und süßes, saftiges Fleisch. Datteln sind in Marokko nach wie vor ein wichtiges Wirtschaftsgut. Ein großer Teil der frisch geernteten Datteltrauben werden in der Sonne getrocknet — dann erhalten sie eine braune Farbe. Sie werden auf den Märkten Marokkos je nach Qualität entweder in Säcken oder in Pappkartons verkauft.
Die getrockneten Datteln sollten innerhalb von 14 Tagen gegessen werden. Sie sind sehr süß wie nahrhaft. Früher wurden sie gedämpft, gekocht oder auch zu Brot verarbeitet. Auch heute sind sie noch Bestandteil der marrokanischen Küche. Doch der größte Teil wird eher als Nascherei , zum Beispiel als Dessert oder Kuchen gereicht.
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